Das sichtbare Erbe eines Geistes:auf den Spuren von Kant in Hegels Berliner Vorlesungen über die Philosophie der Kunst

The main purpose of this paper is to trace in Hegel's Berlin Lectures on the Philosophy of Art all those passages where Hegel refers more or less explicitly to Kant's aesthetic heritage, elaborates or refutes it, in order to go beyond it in a constant, often silent dialogue with Kant. Special consideration is given to the disinterested character of aesthetic experience, which Hegel adopted from Kant's aesthetic reflections, and to the interpretation of the sublime as a marginal phenomenon in an aesthetic edifice of thought such as Hegel's, in which the danger of the "bad infinity" arising from the Kantian "things in themselves" is to be banished at all costs.Hauptintention dieses Beitrags ist es, in Hegels Berliner Vorlesungen über die Philosophie der Kunst alle jene Stellen aufzuspüren, an denen Hegel mehr oder weniger ausdrücklich auf das ästhetische Erbe Kants Bezug nimmt, es ausarbeitet oder widerlegt, um in einem ständigen, oft stummen Dialog mit Kant über ihn hinauszugehen. Es wird besonders das interesselose Wesen der ästhetischen Erfahrung berücksichtigt, das Hegel aus Kants ästhetischen Reflexionen übernommen hat und die Deutung des Erhabenen als Randphänomen in einem ästhetischen Gedankengebäude, wie dem Hegelschen, in dem die Gefahr der „schlechten Unendlichkeit“, die aus dem kantischen „Dinge an sich“ hervorgeht, unbedingt gebannt werden soll