Über Geld wird typischerweise immer dann geforscht, wenn es zuvor zu tiefgreifenden wirtschaftlichen Krisen gekommen ist (vgl. Brugger 2015: 79). Insofern verwundert es nicht, dass in Reaktion auf die Finanz- und Wirtschaftskrise von 2007/2008 eine Reihe von Büchern und wissenschaftlichen Artikeln publiziert wurden, die sich dem Thema Geld zuwenden und diesem neue Aufmerksamkeit widmen (z.B. Bandelj/Wherry/Zelizer 2017; Dodd 2014, Kraemer/Nessel 2015; Ganßmann 2012; Reifner 2017). So wie man Verhaltensdispositionen (z.B. »greed«, »animal spirits«), Machtverschiebungen (z.B. »too big to fail«, »investor power«), institutionellen Wandel (z.B. »financialization«) und grundsätzliche Zweifel an der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung des Kapit...