In der Genese der Gedichte von Supervielle läßt sich die wiederholt auftretende Substition eines Wortes durch sein Gegenteil beobachten. Der Artikel setzt dieses Phänomen in Bezug zu Verneinung und Zensur, aber auch zum Primärvorgang selbst, der nach Freud das Identitätsprinzip nicht kennt. In der Untersuchung der Manuskripte zu zwei Gedichten erscheint das Phänomen als an die Ambivalenz des Liebes-und Haßtriebes, des Lebens -und Todestriebes gebunden, die sich zuerst als starker Widerspruch äußert, bevor die Sekundärbearbeitung zu einer Formulierung findet, welche durch Beseitigen der Widersprüche dem moralischen Gewissen Genüge leistet. So gelingt es Supervielle, die Ambivalenz fur die poetische Mehrdeutigkeit einzusetzen.Interrogando-se ...