Die vorliegende Studie zielt darauf ab, die Beziehung zwischen sprachlicher Vagheit und Rechtsauslegung zu erforschen, wobei davon ausgegangen wird, dass die Herrschaft des Rechts eine Herrschaft der Sprache ist. Auf Basis etablierter Konzepte der Pragmatik wird im einführenden Teil dieser Arbeit die hohe Relevanz des Midasprinzips nach Kelsen dargelegt und auf die Tatsache hingewiesen, dass Normeninterpretation ohne die Sprache schlichtweg unmöglich ist. Die konzeptuellen Unterschiede zwischen Ambiguität, Unbestimmtheit und Vagheit werden weiters unter Bezugnahme auf zeitgenössische rechtstheoretische Positionen kritisch diskutiert. Die Arbeit führt auch die theoretische Unterscheidung in Nomeme (abstrakte normative Einheiten sozialer Präs...