Der Erste Weltkrieg im Spiegel zweier zionistischer Zeitungen (Jüdische Zeitung, Jüdische Rundschau) in Österreich und Deutschland

Aus zwei zionistische Wochenzeitungen, der deutschen “Jüdische Rundschau” und der österreichischen “Jüdische Zeitung” werden für den gesamten Zeitraum des Ersten Weltkrieges von 1914 bis 1918 einige für die jüdisch - zionistische Bevölkerung bedeutende Themata behandelt. Am Beginn des Ersten Weltkrieges 1914 findet die Kaisertreue, der Patriotismus und die Kriegsbegeisterung durch Aufrufe zur Teilnahme am Krieg und die literarische Unterstützung durch Gedichte und Lieder Dr. Hugo Zuckermanns seinen Widerhall. Das Kapitel “Galizien und die Flüchtlinge” zeigt die Folgen der Kampfhandlungen für die jüdische Bevölkerung an der russisch - polnisch - österreichischen Grenze sowie der daraus resultierende Flüchtlingsströme aus Galizien in den Westen und die Versuche einer Lösung des Ostjudenproblems. Der im Laufe des Krieges ansteigende Antisemitismus in den Ländern der Entente und der Mittelmächte, der Judenzählung 1916 im deutschen Heer sowie die zahlreichen Judenverfolgungen und Pogrome in Polen, Russland und Rumänien wird ausführlich in den beiden Zeitungen behandelt. Stellvertretend für tausende in den beiden zionistischen Zeitungen angeführten Gesinnungsgenossen habe ich die Schicksale einiger am Krieg teilnehmender jüdischer Soldaten skizziert. Im Kapitel Palästina wird die Situation Palästinas als Nebenkriegsschauplatz des Ersten Weltkrieges unter türkischen Herrschaft, die Folgen der Kriegshandlungen für die Bevölkerung, die Bildung des Zion Mule Corps und die Entwicklung Palästinas zur Heimstätte der Juden im Anschluss an die Balfour Deklaration 1917 mit den positiven und negativen Reaktionen der kriegführenden Staaten dargestellt. Mit dem Ende des Krieges, dem Zerfall der Mittelmächte und der Türkei stieg die Hoffnung der zionistischen Organisationen, dass die Juden von der Völkergemeinschaft als eigenständige Nation anerkannt würden.The content of two Zionist weekly newspapers in Austria and Germany during the war between 1914 and 1918 was in part analyzed. The beginning of the Great War is characterized by the loyalty to the Emperor, the patriotism and the initial war enthusiasm. The war between the Austrian- Hungarian Empire and Russia had significant adverse consequences for the mainly jewish population in Galicia. The resulting wave of refugees to the west, mainly Vienna, caused majors problems, a solution for the so-called problem of the East European Jews was required. During the war the jewish civil population and the jewish soldiers were confronted with growing anti-Semitism in countries of the Entente and the Central Powers and pogroms against Jews in Poland, Russia and Romania. The fates of several jewish soldiers out of thousands fighting for Germany and the Austrian-Hungarian Empire mentioned in both Zionist newspapers were described as examples for the dedication to their country. The chapter about Palestine as a sideshow of the Great War shows the situation under Turkish rule, the consequences of the war for the civilians, the formation of the Zion Mule Corps and the development of a national home for the Jewish people in Palestine under British rule after the Balfour Declaration in 1917. The end of the war brings the victory of the Entente, the breakup of the Central powers, but also the claims for the recognition of the Jewish people as a nation