Der Schutz-Nutzen-Konflikt in Großschutzgebieten am Beispiel des Biosphärenparks Wienerwald

In den letzten Jahren hat die Bedeutung von Großschutzgebieten nicht nur auf Grund ihres hohen Flächenanteils, sondern auch besonders wegen der vielfachen Funktionen die Großschutzgebieten zugeschrieben werden, stark zugenommen. Angesprochen auf die Multifunktionalität dieser sind die gegenwärtigen Entwicklungen in der Schutz-gebietspolitik durch eine zunehmende Integration von Schutz- und Nutzfunktion gekennzeichnet. UNESCO Biosphärenparks gelten dabei als Exempel solch eines integrativen Versuchs, der die Komponenten Schutz und Nutzen zu vereinen versucht. Gerade die Integration von Schutz- mit Nutzungsansprüchen schafft dabei einiges an Konfliktpotenzial. Wie sich dieser Schutz-Nutzen-Konflikt in Großschutzgebieten in der Realität manifestiert wurde anhand des BPWW näher untersucht. Im Wienerwald wurde durch Errichtung eines Biosphärenparks im Jahr 2005 eine Integration von Schutz- und Nutzzielen angestrebt. Ob dies gelungen ist und Spannungsfelder dauerhaft reduziert werden konnten, ist Gegenstand dieser Arbeit. Mittels qualitativer ExpertInneninterviews wurden die Konfliktfelder Tourismus/ Freizeitnutzung, Verkehr, Land- und Forstwirtschaft sowie Siedlungstätigkeit (nach einer Studie von FISCHER et al.: 1995) im BPWW analysiert, sowie Einsichten in mögliche Konfliktregulierungsstrategien geboten. Zudem wurde untersucht, ob der BPWW sein Ziel, eine Modellregion für Nachhaltigkeit zu sein, erreicht hat und welche Projekte zur Erreichung dieses Ziels umgesetzt wurden. Zusammenfassend können die Ergebnisse der Arbeit wie folgt beschrieben werden: Spannungen im BPWW sind vielfältiger Natur. Vor allem der Bereich Freizeitnutzung schafft im BPWW auf gesamter Fläche Konflikte: die anderen Bereiche weisen vereinzelt lokale Konflikte auf. Das BPWW-Management ist bemüht, Lösungen für die Spannungen zu finden, und arbeitet verstärkt an der Reduzierung der Konflikte.In the past decades, the role of large protected areas has gained increasing significance due to not only their large density but also the multifunctional role that is assigned to them. With regard to the multifunctional role of large protected areas, the current developments in this field are characterized by an ongoing integration of protection and use. The UNESCO biosphere reserves can be regarded as such an example of combining protection and use. Especially such an integration of protection and use is characterized by various conflicts. How such a conflict is exemplified in reality was investigated by the biosphere reserve Wienerwald. In the Wienerwald an integrative model of combining protection and use was tried to achieve with the establishment of a biosphere reserve in the year 2005. If this measurement was successful and conflicts could be reduced is content of this diploma thesis. By the means of qualitative expert interviews, the four conflict-fields tourism/recreational use, traffic, agriculture and forestry and urban sprawl (following a study by FISCHER et al.: 1995) were examined for the biosphere reserve Wienerwald. Also, insights were gained in the strategies, being applied by the biosphere reserve Wienerwald for diminishing the conflicts. In addition, the question if the biosphere reserve Wienerwald has achieved its goal of being a model region for sustainable development was examined in this work. To sum up, the results of this diploma thesis can be stated as followed: conflicts in the biosphere reserve Wienerwald are of various natures. Especially tourism/recreational uses are causing conflicts in the whole area. The other three fields only encounter local conflicts in certain areas. The biosphere reserve management is endeavored to find solutions for the conflicts and therefore is working on various strategies and measurements