Wer alle gleichbehandelt, behandelt niemanden richtig.

In den Grundschulen sind die zusammengewürfelten Schulklassen stets heterogen. Nicht nur die Lernvoraussetzungen unterscheiden sich, sondern auch die Erstsprachen sind unterschiedlich. Deswegen kann man die Kinder nicht mehr alle gleich behandeln und sich ein fiktives Mittelmaß erstellen, welches man unterrichtet. In dieser Masterarbeit wollte ich deswegen herausfinden, inwiefern sich die LehrerInnen in einem ersten Schuljahr an luxemburgischen Grundschulen Gedanken über die Binnendifferenzierung machen und wie sie diese in ihrem Unterricht umsetzen. Des Weiteren wollte ich noch die Probleme und die Grenzen der Binnendifferenzierung aus Sicht des Lehrpersonals aufzeigen. Die Ergebnisse, durch die ich mittels Interviews und Beobachtungen gekommen bin, zeigen, dass sich die LehrerInnen sehr wohl der Heterogenität innerhalb der Klassen bewusst sind. Allerdings wird unterschiedlich stark differenziert gearbeitet. Besonders viel Aufmerksamkeit bekommen die Kinder, die in einer Klasse mit Wochenplan lernen. Hier haben die LehrerInnen mehr Zeit für die einzelnen Kinder während der Stunden und stellen unterschiedliche Arbeitsblätter her. Bei einem frontalen Unterricht, passiert die Binnendifferenzierung eher lehrerzentriert und das Lehrpersonal gibt bei Bedarf Hilfestellungen. Es treten, laut dem Lehrpersonal, einige Probleme bei der Umsetzung der Binnendifferenzierung auf. Diese beziehen sich sowohl auf die LehrerInnen selbst, in Bezug auf die Zeit, den Druck und das Alleinsein in der Klasse. Aber auch auf die Kinder, die das erste Mal eine Schule besuchen, oder aber auch ihr Verhalten und ihr sozialer Hintergrund spielen hierbei eine wichtige Rolle.--- 1 CD in der Printversion vorhanden