Solidarische Landwirtschaft in Österreich - Motive und Engagement der Mitglieder anhand einer strukturierten Befragung

Das Konsumverhalten ändert sich. Ein wachsender Anteil der KonsumentInnen will wissen, woher die Lebensmittel wirklich kommen und suchen mitunter sogar Wege, um den konventionellen Markt zu umgehen. Ein solches alternatives Lebensmittelnetzwerk ist die Community Supported Agriculture, die im deutschsprachigen Raum auch als solidarische Landwirtschaft bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um eine Wirtschaftsgemeinschaft aus LandwirtInnen und Mitgliedern, welche den Betrieb finanziell unterstützen und ihre Lebensmittel direkt von den ProduzentInnen beziehen. Diese Masterarbeit untersucht mittels einer strukturierten Befragung die Motive der österreichischen CSA Mitglieder, ihre Zukunftsvisionen für die CSA Bewegung sowie ihren aktuellen Zeitaufwand und ihre zukünftige Bereitschaft sich für die CSA zu engagieren. Die Umfrage erreichte rund 177 der 750 österreichischen CSA Mitglieder mittels online sowie analogen Fragebögen (Rücklaufquote von 23,6%). Die drei Hauptgründe, warum die befragten Personen sich an einer CSA beteiligen, unterscheiden sich zwar in der Reihung bei geschlossenen und offenen Fragen, heben sich jedoch deutlich gegenüber anderen Motiven ab. Wie auch schon in ähnlichen Studien, sind die Hauptgründe auch in Österreich „Biologische Lebensmittel“, „Herkunft der Lebensmittel“ und die „Qualität der Lebensmittel“. Die befragten Mitglieder österreichischer CSA-Betriebe wünschen sich die Verbreitung sowie breite Etablierung dieser Form der Lebensmittelbeschaffung. Mehr als die Hälfte der Mitglieder will zukünftig an CSA Veranstaltungen teilnehmen, 63% wollen Teil eines starken nationalen CSA Netzwerks sein. Jedoch nur ganz wenige AktivistInnen sind auch tatsächlich bereit, Zeit für die Beratung neuer CSA-Gruppen, für Vernetzung oder die Organisation von Veranstaltungen einzubringen. Diese Aktivitäten sind jedoch erforderlich, falls die CSA Bewegung sich tatsächlich aus der Nische heraus entwickeln soll.People are becoming more concerned with the origin of their food and the environmental impacts of its production. Some consumers even look for alternative forms of food procurement such as Community Supported Agriculture (CSA).This is a trading partnership between farmers who produce (organic) food and members, who finance these farmers. Consumers bypass conventional food markets by directly picking up the products from the producers. In this master thesis, I used a structured survey to analyse Austrian CSA members motives, their future visions of and their willingness to contribute to the CSA movement. 177 from about 750 Austrian CSA members participated in the survey via online as well as paper-based questionnaires (return rate of 23.6%). The three principal reasons why member join a CSA, though their ranking slightly varies between closed and open questions, stand out clearly from other motives. These are ‘organic food, ‘origin of the food, and ‘quality of food. The same motives were identified in similar studies in other countries. For the future, the Austrian CSA members wish for an out-scaling and mainstreaming of the CSA model. This clearly and broadly addressed future vision however contrasts with the members limited willingness to engage for the CSA movement. Although more than half of the respondents are willing to participate in CSA events and 63% want to be part of a strong national CSA network, only few activists are willing to invest (more) time in the support of new CSAs, in networking or in the co-organisation of events. However, extra efforts and collective action will be needed, if CSA should climb up from the niche to a broadly acknowledged form of the food procurement regime.Autorin: Eva Maria KrallZusammenfassung in englischer SpracheUniversität für Bodenkultur Wien, Masterarbeit, 2017(VLID)193544