Wärmenetze in Bürgerhand – Motive und Akzeptanz: Eine empirische Untersuchung

Die Energiewende und der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eines der umfangreichsten gesellschaftlichen Projekte dieser Zeit. In dem Zusammenhang soll diese Bachelorarbeit klären, ob und wie stark die Bürger Wert auf ethische Werte wie Mitbestimmung, Regionalität, Transparenz und Umweltschutz legen. Die Untersuchung soll zeigen, inwieweit der finanzielle Anreiz der wichtigste Entscheidungsgrund hinsichtlich der eigenen Energieversorgung ist. Ermittelt wird weiterhin, welchen Einfluss Vorerfahrung mit erneuerbare Energieprojekten auf deren Akzeptanz hat und wie hoch die Bereitschaft einer aktiven Mitgestaltung ist. Die Ausgangslage der Studie ist ein genossenschaftliches Nahwärmeprojekt. Die BürgerGemeindeWerke Breklum e.G. hat es sich zum Ziel gemacht, möglichst jeden Haushalt der nordfriesischen Ortschaft Breklum mit CO2-freier Nahwärme versorgen zukönnen. Das Wärmenetz soll dabei im bürgerschaftlichen Besitz bleiben. Die Planung des Projektes ist abgeschlossen, im Jahr 2017 erfolgt die Umsetzung. Im Rahmen einer quantitativen, schriftlichen Befragung wurden insgesamt 942 Fragebögen an jeden der Breklumer Haushalte verteilt. Die Rücklaufquote liegt mit 133 Exemplaren bei 14,12%. Dass die Bürger vor allem auf ihren finanziellen Vorteil bedacht sind, ließ sich im Hinblickauf die Ökologie nicht bestätigen. Einer knappen Mehrheit ist Umweltschutz wichtiger als ein niedriger Energiepreis. Im Hinblick auf die sozialen Parameter ist die hohe Zustimmung, die der regionalen, transparenten Energieerzeugung entgegengebracht wird, hervorzuheben. Wenn der Aufbau eines Nahwärmenetzes in Bürgerhand in einer anderen Gemeinde geplant ist, können diese Erkenntnisse bei einem erfolgreichen Ausbau oder zumindest bei dessen Start helfen. (...