Der Ruf nach mehr Anschaulichkeit in der Geschichtswissenschaft, wie er u.a. von G. Craig erhoben wird, zielt nach Kocka nicht nur auf die Darstellungsform, sondern auch auf Methoden und Interpretationsansätze des Faches. Die Ersetzung der "Theorie" durch die "Erzählung" bedeutet die Ablösung einer Forschung, die auf theoretischen Modellen aufbaut und in den Strukturen die Bedingungen des historischen Geschehens analysiert, durch eine solche, die sich auf "beschreibbare Ereignisse und nachvollziehbare Handlungen" konzentriert. Die Ursachen für diese Forderung liegen einerseits in den geänderten Rahmenbedingungen, die neohistoristische Konzeption wieder attraktiv werden lassen. Aber auch die Alltagsgeschichte will im Grunde zurück zu Übersch...