Das Waffen SS - Denkmal Stillfüssing

Vor dem Hintergrund öffentlicher Erinnerungskultur in Österreich, deren vorrangige Ge-denkform in Bezug auf die nationalsozialistische Herrschaft nach wie vor Kriegerdenkmäler sind, und den gesellschaftlichen und politischen Entwicklungen hinsichtlich der Auseinander-setzung mit der NS-Vergangenheit der 2. Republik, stellt diese Arbeit ein umstrittenes Waf-fen-SS Denkmal der kleinen, oberösterreichischen Ortschaft Stillfüssing in den Mittelpunkt der Betrachtung. Das Waffen-SS Denkmal Stillfüssing gedenkt 13 gefallenen Soldaten der Waffen-SS, die am 4. Mai 1945 in Kampfhandlungen in Stillfüssing getötet wurden. Am Ort ihres Grabes wurde schließlich ein Denkmal errichtet. Nach wie vor stattfindende Kranznie-derlegungen durch die Kameradschaft IV – dem Veteranenverband der Waffen-SS – schei-nen kaum kritisch hinterfragt zu werden. Die tiefe Verwurzelung der Kriegerdenkmäler vor allem im ländlichen Bereich scheint sich auch 70 Jahre nach Kriegsende nur wenig verändert zu haben. Veteranenvereinigungen, wie der österreichische Kameradschaftsbund – kurz ÖKB – oder die Kameradschaft IV, formten als vorrangige Initiatoren von Kriegerdenkmälern, Österreichs Denkmallandschaft maßgeblich. Obwohl die Tendenz eines „neuen“ Verständ-nisses im Umgang mit Denkmälern und Gedenkstätten erkennbar ist (in Oberösterreich bei-spielsweise durch die KZ-Gedenkstätte Mauthausen repräsentiert) scheint es vor allem im ländlichen Raum immer noch „einfacher“ bzw. „üblicher“ zu sein, toten, heroisch dargestell-ten, Soldaten zu gedenken