Zwischen Ideologie und Empirie

Die Diplomarbeit widmet sich der Darstellung der Steinzeit in prähistorischen Romanen innerhalb der deutschen Literatur. Die Thematik wurde bisher kaum literaturwissenschaftlich aufgearbeitet. Die wenigen Abhandlungen, die es gibt, liefern eher einen groben Querschnitt über die Entwicklung prähistorischer Literatur, denn eine genaue Analyse der Texte aus einem bestimmten Zeitabschnitt. In der Untersuchung berücksichtigt wurden Romane, die im heutigen Deutschland zwischen der Entstehung des Genres gegen Ende des 19. Jahrhunderts und dem Ende des Nationalsozialismus erschienen sind und deren Handlung vorwiegend im Mittel- oder Jungpaläolithikum angesiedelt ist. Es wurde der Frage nachgegangen, wie die besagte Epoche in den Werken dargestellt wird, welche Ideologien sich darin manifestieren und in welchem Verhältnis die Texte zu zeitgenössischen wissenschaftlichen Erkenntnissen stehen. Die Analyse zeigt, dass die Beschreibungen der Steinzeit und der in ihr lebenden Menschen sehr umfangreich gestaltet wurden und ein wesentliches Element dieses Genres darstellen. Sie sind zudem deutlich vom Entstehungskontext abhängig und stellen ein Amalgam aus ideologischen Narrativen und Erkenntnissen der Naturwissenschaft dar