Vulnerabilität von Straßen gegenüber flachgründigen Rutschungen

Die physische Vulnerabilität von Straßen gegenüber Rutschungen wurde in den wissenschaftlichen Studien der vergangenen Jahre vorwiegend auf qualitative Weise erfasst. Die in der vorliegenden Arbeit verwendete Methodologie zur quantitativen Analyse der physischen Vulnerabilität von Straßen gegenüber flachgründigen Rutschungen basiert auf dem innovativen Rahmenkonzept von Uzielli et al. (2008), das die Vulnerabilität als eine Funktion der Rutschungsintensität und der inhärenten Faktoren, der Suszeptibilität, beschreibt. Dieser quantitative Ansatz konnte zum ersten Mal an linienhafte Risikoelemente, im konkreten Fall an Straßen, angepasst und entsprechend angewandt werden. Die Ergebnisse der Fallstudie, die im Gebiet von Waidhofen an der Ybbs (Österreich), einem langjährigen Untersuchungsgebiet der Universität Wien, durchgeführt wurde, zeigten eine heterogene Verteilung der berechneten Vulnerabilitätswerte, da im Gegensatz zu früheren Studien zu diesem Forschungsthema die beitragenden gefahrenrelevanten und inhärenten Vulnerabilitätskomponenten stärker zum Ausdruck gebracht werden konnten. Besonders der Einfluss der Exposition und der zum Teil neu eingeführten Suszeptibilitätsfaktoren, die die technischen Schutzsysteme und den Erhaltungszustand betreffen, wurde ersichtlich. Die größte Beschränkung des Modells, die sich aus der schwierigen Erfassung der benötigten Datengrundlagen zur Intensität von Rutschungen und zur Suszeptibilität der Straßen ergeben hat, wird im Rahmen dieser Arbeit anhand des Fallbeispiels veranschaulicht. Anschließend werden mögliche Lösungswege diskutiert.In recent studies, the physical landslide vulnerability of roads has primarily been assessed qualitatively. This paper on the subject of the quantitative analysis of the physical vulnerability of roads is based on the innovative conceptual framework defined by UZIELLI et al. (2008). This framework uses a methodology that describes vulnerability as a function of landslide intensity and of inherent factors, herein referred to as “susceptibility”. For the first time, an attempt was made to adopt and test the above-mentioned approach on linear risk elements, particularly on roads. The results of the case study, which was conducted in the area of the city of Waidhofen an der Ybbs (Austria), a long-standing study area of the University of Vienna, show a heterogeneous distribution of the calculated vulnerability values. The reason for this is that this model gives more weight to the contributing factors “hazard” and “susceptibility” than previous studies on this research topic did. Especially, the factor “exposure” as well as the newly introduced susceptibility factors that are related to technical retaining structures and the level of maintenance have a major impact on the vulnerability values. The main limitation of the model that results from the difficulty of the acquisition of data on landslide intensity and on the susceptibility of roads is discussed using the case study. Concluding, the author provides possible solutions