JournalistInnen mit Behinderung

Menschen mit Behinderung wird in unserer Gesellschaft eine vorwiegend passive Rolle zugesprochen. Dementsprechend wenig ist über behinderte Menschen als aktiv Medienhandelnde bzw. als JournalistInnen bekannt. Diese Arbeit hat es sich darum zum Ziel gesetzt, die aktuelle Situation Medienschaffender mit Behinderung auf drei Ebenen zu analysieren, wobei die Ausbildungssituation und der berufliche Werdegang, die Auswirkungen der Behinderung auf die tägliche Arbeit, sowie Rahmenbedingungen und das Erleben von Barrieren untersucht werden. Im ersten Teil der Arbeit werden mittels Literaturanalyse relevante Theorien und Studien diskutiert, die die Themengebiete Arbeit, Medien, Journalismus und Behinderung inhaltlich miteinander verknüpfen. Im empirischen Teil werden acht JournalistInnen mit Behinderung, die aktuell in Österreich arbeiten, mittels der Methode des problemzentrierten Interviews nach Andreas Witzel zu den oben genannten Themenkreisen befragt. Die durch die Befragung gewonnen Informationen werden mit Hilfe der interpretativ-explikativen Analyse nach Lamnek ausgewertet. Die Untersuchung zeigt, dass die befragten JournalistInnen mit Behinderung durchgehend hoch qualifiziert sind und dennoch gerade während des Berufseinstieges, negative Erfahrungen mit Vorgesetzten gemacht haben. Während ein Teil der Befragten bezüglich der Berufsausübung sogar Vorteile in der Behinderung sieht, müssen doch die meisten einen zusätzlichen Mehraufwand an Organisation und Planung bewältigen. Neben den baulichen Barrieren werden von den JournalistInnen vor allem die Barrieren in den Köpfen der Menschen, mit denen sie in ihrem Berufsalltag zu tun haben, als negativer Faktor erlebt.People with disabilities are attributed a predominantly passive role in our society. Consequently, little is known about disabled people being active in the field of media respectively working as journalists. Therefore this thesis aims to analyze the current situation of media professionals on several levels, considering their situation of education and career, how the disability affects their daily work and what kind of barriers they are experiencing. In the first part of the thesis a comprehensive literature review connects relevant theories and studies about topics like working conditions, media, journalism and disability. In the empirical part, the problem centered interview by Andreas Witzel is used to question eight journalists with disabilities, currently working in Austria, about the abovementioned topics. The information gained through the interviews, is then analyzed with the help of an interpretative-explicate analysis by Lamnek. The study shows that the journalists are all well educated although they have experienced some trouble with superiors, especially during their career start. Whereas some of the interviewees see different kinds of advantages in their disability, when it comes to work, all of them also have to handle a lot of extra organizational work and planning in their job. In addition to structural barriers, most journalists mention social barriers between them and people who are relevant to their jobs, as a negative factor