Werkzeuge der direkten Demokratie

In der direkten Demokratie der Schweiz haben Steuerpflichtige in Form von Referenden ein aktives Mitspracherecht über die Verwendung von Steuergeldern, durch welches sie ebenso erhöhte Transparenz in behördliche Entscheidungen und Vorhaben erhalten. Auch in Österreich fordern immer mehr Bürger mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten in Steuerangelegenheiten. Auch die bisherigen Ergebnisse aus der Steuerforschung sprechen für einen positiven Effekt der Mitbestimmung und Transparenz auf die Steuerehrlichkeit, jedoch kann nicht eindeutig gesagt werden, welche der beiden Faktoren einen stärken Einfluss hat. Die vorliegende Arbeit versucht im Rahmen einer Fragebogenstudie zu eruieren, ob es entscheidender ist Steuerzahlenden ein Mitspracherecht über die Verwendung von Steuereinnahmen zu gewähren, oder ob auch die Transparenz über Wahlergebnisse und behördliche Entscheidungen relevant ist. Ferner wird nicht nur der Einfluss dieser beiden Faktoren auf die Steuerehrlichkeit und Steuermoral untersucht, sondern ebenso auf die wahrgenommene Fairness und die beiden Dimensionen Vertrauen und Macht des Slippery Slope Modells (Gangl et al. 2015; Kirchler et al. 2008), die nach Annahmen des Modells ausschlaggebend für die Steuerehrlichkeit von Steuerzahlenden sind. Die Ergebnisse aus vorliegender Studie zeigten keine signifikanten Effekte der Mitbestimmung und der Transparenz auf die Steuerehrlichkeit, lediglich zeigten Teilnehmende die mitbestimmen durften und sich für die Finanzierung eines Projektes entschieden haben eine höhere Steuerehrlichkeit, als jene die gegen die Finanzierung gestimmt haben. Jedoch scheint Mitbestimmung das effektivere Werkzeug zu sein, um die wahrgenommene Fairness des Steuersystems und das Vertrauen in die Behörden der Steuerzahlenden zu erhöhen. Konkreter scheint Partizipation Vertrauen, welches auf rationalen Überlegungen und gemeinsamen Normen basiert, zu fördern, so wie die legitime Macht der Behörden zu erhöhen.In the direct democracy of Switzerland taxpayers have an active say how tax revenues should be spend in form of referendums. Through this right of participation the taxpayers also receive an increased transparency in governmental decisions and plans. In Austria more and more citizens are calling for more co-determination in tax matters. Results from empirical tax research militate for the positive effects of voting, participation and transparency on tax compliance. However it is inconclusive which of the two factors has a greater impact. The questionnaire study in hand attempts to determine whether it is more effective and important to give taxpayers the opportunity to vote how tax revenues should be spent, or whether the transparency of election results and in regulatory decisions is more decisive. Not only will the impact of these two factors on tax compliance and tax morale be examined, but also on the perceived fairness and the two dimensions trust and power of the so called Slippery Slope Model (Gangl et al. 2015; Kirchler et al. 2008), which according to the model, should be decisive for tax honesty. The results from the study in hand showed no significant effects of participation and transparency on tax compliance and tax morale. Only participants, that were allowed to co-determine and who voted for the funding of a project by tax revenues showed a higher honesty than those, who voted against it. However it seems that co-determination is the more efficient tool to enhance the perceived fairness of the tax system and the taxpayer`s trust in the authorities. To be more specific voting over the use of tax revenues apparently encourages trust based on rational considerations and common norms. Moreover, voting seems to increase the legitimate power of the authorities