Net structure and species inventory of the Hydropsychidae species (Trichoptera) of the Große Tulln catchment (Lower Austria)

Hydropsychidae sind allgegenwärtig in den Ökosystemen der fließenden Gewässer Europas. Sie besiedeln benthische Habitate aller fließenden Gewässer mit Ausnahme von Hochgebirgsbächen und langsam fließenden kleinen Bächen. Indem sie mit ihren Fangnetzen große Mengen an Seston filtern, leisten sie einen entscheidende Beitrag zur Retention von POM in Flusssystemen. Die Konstruktion der Fangnetze und deren Maschenstruktur waren seit den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts von großem wissenschaftlichen Interesse. Seither waren die Verteilung der Hydropsychidae entlang eines Flusssystems, die Mikrohabitat-Wahl und die Vielfalt an Maschenweiten Thema vieler Studien. Die artspezifische Maschenweite wird als Faktor diskutiert, der die Auswahl der Makro- und Mikrohabitate je nach POM-Größe und Fließgeschwindigkeit beeinflusst. Es ist noch unklar, ob eine beständige Korrelation zwischen Habitatwahl und der Maschenweite der Fangnetze existiert, da sich die Ergebnise von Studien widersprechen. Vorliegende Arbeit untersucht die Hydropsychiden-Fauna der Großen Tulln (Niederösterreich). Die Artenverteilung und die Fangnetzte von vierten und fünften Larvenstadien sind zwischen März und August 2014 an sechs Beprobungspunkten von quellnahen Krenal/Rhitral- Abschnitten bis zu mündungsnahen Potamal-Abschnitten analysiert worden. Insgesamt acht Arten wurden im Einzugsgebiet bei den Benthosbeprobungen festgestellt. Die dominanten Arten sind Hydropsyche saxonica, H .instabilis und H. bulbifera. Die Arteninventare wurden mit jenen aus dem Jahr 1982 (SCHEIBLREITER 1982) verglichen. Die Hypothese der Abnahme von Larvengröße und Maschenweite der Fangnetze von Quelle zu Mündung wurde an den acht Arten entlang des Flusses getestet. Die Fließgeschwindigkeit auf Höhe der Fangnetze wurde gemessen, um zu testen, ob eine Korrelation zu den Maschenweiten besteht. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Habitate der Hydropsychidae nicht streng nach deren Larvengrößen und Maschenflächen entlang des Flusses anordnen. Cheumatopsyche lepida, die kleinste Hydropsychidae der Großen Tulln, bewohnt ausschließlich den schnell fließenden Mittellauf, was eindeutig nicht mit oben erwähnten Hypothesen übereinstimmt. Die Messungen der Fließgeschwindigkeit zeigen, dass Hydropsychidae ausschließlich schnell fließende Habitate besiedeln (mittlere Fließgeschwindigkeiten auf Netzhöhe zwischen 23 und 34 cm s-1). Eine signifikante Korrelation zwischen Fließgeschwindigkeit und Maschenfläche konnte für zwei Arten festgestellt werden. Die vorherrschenden Bedingungen in den Mikrohabitaten könnten der entscheidende Faktor für die Verteilung und Einnischung der Hydropsychidae und die unterschliedlichen Maschengrößen der Fangnetze sein.Hydropsychidae are omnipresent in European river ecosystems. They occur in benthic habitats of all running waters, except high mountain streams and slow flowing rivulets. By filtering large amounts of seston with capture nets, they play a major role for the POM retention of a river system. The construction of the capture nets and its mesh structure were of great scien-tific interest since the 1960s. Longitudinal distribution in river systems, microhabitat selection and mesh size diversity of Hydropsychidae species were topics of many studies since then. Species-specific mesh size is discussed of affecting broad scale- and microhabitat selection of Hydropsychidae in reference to POM size and flow velocity. It is still poorly understood if correlations between habitat selection and capture net mesh size exist, because results con-cerning this issue are inconsistent. This study deals with the Hydropsychidae fauna of the Große Tulln catchment (Lower Aus-tria). Species distribution and capture nets of 4th and 5th instars were analyzed from March to August 2014 at six sampling sites from headwater krenal/rhithral reaches to potamal reaches. Eight species were detected in the catchment by benthic sampling. The dominant species are Hydropsyche saxonica, H. instabilis and H. bulbifera. Species inventories were compared to the year 1982, studied by SCHEIBLREITER (1982). The hypotheses of downstream body size- and capture net mesh size decrease were tested on the eight species along the river. Flow velocity was measured at net location in order to test correlations to mesh size. The results reveal that Hydropsychidae habitats are not strictly ordered from upstream to downstream according to their body and mesh size. Cheumatopsyche lepida, the smallest Hy-dropsychidae species of the catchment, inhabits only fast flowing midstream habitats, signifi-cantly not agreeing with the hypothesis of downstream body and mesh size decrease. Flow velocity measurements show that Hydropsychidae selectively inhabit fast flowing habi-tats (average velocities at net level between 23 and 34 cm s-1). Significant correlations between flow velocity and mesh size were detected for two species. Microhabitat conditions are sug-gested to be the major determinants for Hydropsychidae distribution and niche segregation according to capture net mesh size