Schulpolitik in der Zweiten Republik

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Schulpolitik der Alleinregierungen – jener der ÖVP unter Josef Klaus mit den Unterrichtsministern Theodor Piffl-Perčević und Alois Mock von 1966 bis 1970 und jener der SPÖ unter Bruno Kreisky mit den Unterrichtsministern Leopold Gratz und Fred Sinowatz 1970-1983. Obwohl der Zweite Weltkrieg bereits über 20 Jahre zurücklag und 1962 das sogenannte Schulgesetzwerk beschlossen und auf den Weg gebracht wurde, gab es im Schulwesen nach wie vor einige ungelöste Probleme, nicht zuletzt aufgrund der in den 60er-Jahren einsetzenden Bildungskrise. Anhand der diversen Grundsatz- und Schulprogramme, der Stenographischen Protokolle, der Anträge, Regierungsvorlagen und Gesetzestexte werden die Diskussionsbeiträge und Ideen der einzelnen Parteien zur Entwicklung und Verbesserung des Schulwesens sowie die schlussendlichen Ergebnisse herausgearbeitet. Im Mittelpunkt dabei stehen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Parteien aber auch zwischen den einzelnen Legislaturperioden sowie die Frage danach, welche Rolle die Zweidrittelmehrheit in den diversen Verhandlungen und den Gesetzesbeschlüssen spielte. Die diversen Schulversuche sind dabei unter anderem genauso Thema wie die Schulreformkommission, die diversen finanziellen und materiellen Beihilfen, die Fünf-Tage-Schulwoche oder das Verhältnis zwischen Staat und Privatschulen. Die Auseinandersetzungen gestalteten sich meist sehr hart, immer wieder prallten unterschiedliche Vorstellungen aufeinander. Trotz allem musste und konnte meist ein Kompromiss gefunden werden, um ein Vorankommen in der Schulpolitik möglich zu machen