Dokumentarfotografie an der Schnittstelle von ethischer und ästhetischer Perzeption

Im Zeitalter der Informationsüberflutung gewährleistet die Fotografie eine Methode Dinge rasch zu erfassen und gut zu speichern. Die Dokumentarfotografie hält die sozialen Umstände der Zeit fest, spiegelt die Gegenwart wieder und dokumentiert sie für die Zukunft. Dabei rückt die Beziehung des Individuums zur Gesellschaft in den Mittelpunkt. Fotografie wird immer wieder als Kunstwerk verstanden. Doch sie kann auch die Aufmerksamkeitsschwelle für Not und Elend senken und das soziale Verantwortungsbewusstsein stärken, insofern der Betrachter dafür empfänglich ist. Die Arbeit der Farm Security Administration ist einer von vielen Versuchen die Kamera als gesellschaftliche, sowie medienpolitische Waffe einzusetzen. Hier geht es um bewusst verwendete Bilder, die auf soziales Elend hinweisen, die Betrachter wachrütteln und bestimmte gesellschaftliche Zustände dokumentieren. Ob und inwiefern sozialkritische Künstler mittels Dokumentarfotografie die kapitalistische Ordnung der Gesellschaft verändern können, wird anhand von diversen Theorien aus den Bereichen Fotografie und Philosophie, Interviews sowie Bildanalysen aufgezeigt. Auch wenn Dokumentarfotografie es schafft in der Öffentlichkeit Aufsehen zu erregen, liegt die Verantwortung für die Aufhebung von sozialen Missständen bei der Politik.In the age of information overload, photography guarantees a method for capturing things quickly and storing them well. The documentary photography records the social circumstances of the time, as well as it reflects the present, and documents it for the future. Besides, it moves the relationship of the individual towards the society in centre. Photography can be considered as a piece of art. But also it could lower the attention threshold for poverty and misery, and strengthen the social senses of responsibility, as long as the viewer is susceptible for that. The work of the Farm Security Administration is one of many attempts to use the camera as a social, as well as a media-political weapon. It is about consciously using pictures that indicate social misery, shock viewer into action, and document certain social conditions. Whether and in what way social-critical artists can change the capitalistic order of society based on documentary photography is debated and confirmed by various theories from the areas of photography, philosophy, several interviews, and image analysis. Even if documentary photography manages to attract attention in the public, the responsibility for the reduction of social grievance is in the hands of politics