Pharmakologisches Screening eines neu synthetisierten Thiokohlensäurediesters (MAH100.HCl) an isolierten Organen von Meerschweinchen

In dieser wissenschaftlichen Arbeit wird die Wirkung der Testsubstanz MAH100.HCl auf verschiedene isolierte Organe vom Meerschweinchen untersucht und ein ausgewählter Wirkmechanismus genauer geprüft. Die isolierten Organe, welche präpariert und getestet werden sind Atrium dextrum, Musculus papillaris, Aorta thoracalis, Truncus pulmonalis und terminales Ileum. MAH100.HCl wird in verschiedenen Konzentrationen (3, 10, 30 und 100 μmol/l) an den Organen getestet. Die Ergebnisse dieser Testung werden statistisch ausgewertet und Konzentrations-Wirkungs-Kurven werden erstellt. An Truncus pulmonalis und Aorta thoracalis kann eine leicht vasodilatative Wirkung beobachtet werden, am Vorhof ein leicht negativ chronotroper Effekt. Da die Wirkung an diesen Organen zu schwach ausgeprägt ist, kann keine EC50-Konzentration ermittelt werden. An den Präparaten des terminalen Ileums und des Papillarmuskels ist eine deutliche Wirkung sichtbar. Beim terminalen Ileum erzielt MAH100.HCl eine EC50-Konzentration von 22,5 μmol/l und wirkt somit spasmolytisch. Am Papillarmuskel wird ein negativ inotroper Effekt analysiert – die EC50-Konzentration beträgt in diesem Fall 9,4 μmol/l. Der Wirkmechanismus eines potentiellen KATP-Kanalöffners wird genauer am terminalen Ileum geprüft. Dazu werden zwei Versuchsreihen mit 30 μmol/l und 100 μmol/l Glibenclamid und jeweils 30 μmol/l MAH100.HCl – Organbadkonzentration durchgeführt. Die Untersuchungen zum Wirkmechanismus zeigen einen spasmolytischen Effekt trotz Blockade der KATP-Kanäle. Aus diesem Grund ist MAH100.HCl wahrscheinlich nicht ursächlich an der Öffnung von ATP-abhängigen Kaliumkanälen beteiligt