Einwanderungsland Deutschland?

Die zentralen Themen der vorliegenden Arbeit sind einerseits die Bevölkerungsentwicklung Deutschlands in den letzten Jahrzehnten sowie der Einfluss, den Migrationsströme auf die Bevölkerungsstruktur und das soziale System haben und haben werden. Fast alle Industrieländer sind bereits vom so genannten „Demographische Wandel“ betroffen und müssen mit den Problemen, die eine immer längere Lebenserwartung und niedrige Geburtenzahlen mit sich bringen, umgehen lernen. Auch Deutschland wird mit einer immer älter werdenden Bevölkerung konfrontiert; das Sozialsystem muss sich dieser Veränderung anpassen, denn die „Alten“ bilden bald die größte Bevölkerungsgruppe. Es bedarf also einem grundlegenden Umdenken dem Alter gegenüber, auch im Bezug auf das Rentensystem in Deutschland, das bereits jetzt überlastet ist. Ihr relativ frühes Ausscheiden aus der Berufswelt trotz einer immer länger währender „Jugend“ sollte neu überdacht werden. In diesem Zusammenhang finden sich im ersten Kapitel dieser Arbeit verschiedene Zugangsweisen um den Begriff „Alter(n)“ zu definieren. Neben den Faktoren Mortalität und Fertilität beeinflusst auch die Migration die Entwicklung einer Bevölkerung. Deutschland sieht sich vor allem nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges mit zahlreichen Zu- und Abwanderungswellen konfrontiert. Besonders nachhaltig geprägt wurde die Bevölkerung durch den Zuzug der so genannten „Gastarbeiter“ und deren Familien. Deutschland wurde zu einem wichtigen Zuwanderungland, wollte sich aber dieser Rolle nicht bewusst werden und wehrte sich lange Zeit gegen die Bezeichnung „Einwanderungsland“ und reagierte politisch gesehen erst in den 1990er Jahren auf diese Entwicklung. Es kam zu politischen Maßnahmen, die die Integration und Eingliederung in die deutsche Gesellschaft fördern sollten. Gesellschaftliche Vielfalt und Migration sollen nun als Chance für die (zukünftige) Bevölkerungsentwicklung Deutschland gesehen werden