Helena - Zweideutigkeit einer Figur

Der Mythos über die schönste Frau der Welt, die den Trojanischen Krieg ausgelöst haben soll, ist vielschichtig und komplex, da sich die Forschung über Vieles unklar und uneinig ist. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Variationen der Erzählung, die aus der Figur der Helena zwei gegensätzliche Persönlichkeiten werden lassen. Genau dieser Punkt steht im Zentrum dieser Diplomarbeit, in der versucht wird anhand verschiedenster Autoren, die Zweideutigkeit der Helena aufzuzeigen. Im theoretischen Teil geht es zum Einen darum, eine Definition des Begriffs Mythos zu finden und zum Anderen, den Mythos der Helena mit all seinen Facetten darzulegen. Der analytische Teil umfasst erstens die Ursprünge der Mythoserzählung und diejenigen Autoren, die maßgeblich dazu beitrugen, aus Helena eine derartig zweideutige Figur werden zu lassen und zweitens einige Theaterstücke, die sich mit dem Thema Helena, schönste Frau der Welt und Trojanischer Krieg befassten, und in unterschiedlichster Art und Weise in Szene setzen. Dabei verlagern die Autoren ihre Schwerpunkte je nach persönlichem Interesse. Euripides verdeutlicht mit seinen Werken die unterschiedlichen Charaktereigenschaften der Figur, Goethe verwendet Helena für seine Historisierung, Hofmannsthal zur Mythologisierung und Giraudoux macht aus ihr eine zuvor noch nie da gewesene, willenlose Marionette. Außerdem werden die Frage nach der Schuld am Trojanischen Krieg, sowie das Thema Helena als Sexsymbol aus Sicht einer Männerwelt diskutiert