Internationale Entwicklung und Globalität als Bildungsaufgabe

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit dem Bildungsverständnis, das in zentralen programmatischen Dokumenten der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit bzw. entwicklungsbezogenen Bildung zur Anwendung kommt. Durch eine kritische Analyse von 10 Dokumenten auf österreichischer und europäischer Ebene werden Tendenzen und Auffälligkeiten herausgearbeitet, welche Rückschlüsse auf das gewählte Bildungsverständnis sowie die Funktion der Bildung in Relation zu anderen Feldern der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit zulassen. Analysiert werden u.a. die in der Programmatik verwendeten Bildungsbegriffe, ihre Positionierung innerhalb des Bereichs Inlandsarbeit, Ziele, Zielgruppen, Methoden und zentrale Inhalte. Ausgangspunkt sind hierbei die Theorien ausgewählter Bildungskonzepte, die für den Bereich der entwicklungspolitischen Inlandsarbeit relevant sind: Globales Lernen, Bildung für nachhaltige Entwicklung, Interkulturelles Lernen und Friedenserziehung. Diese pädagogischen Ansätze sensibilisieren unter Anwendung von partizipativen, ganzheitlichen und interdisziplinären Methoden für den Zusammenhang zwischen globalen Entwicklungen und der individuellen Umgebung der Lernenden und sollen sie zu kritischem Bewusstsein und der Reflexion der gesellschaftlichen und individuellen Werte befähigen sowie Möglichkeiten der Teilhabe und des Handelns aufzeigen. Die Analyse zeigt auf, dass es keine einheitliche Auffassung eines Bildungsverständnisses in den Dokumenten gibt. Auf programmatischer Ebene wird die kritische, ergebnisoffene Komponente von Bildung nicht durchgehend berücksichtigt, sondern Bildung zum Teil für die Aufklärung der Öffentlichkeit funktionalisiert, um ihre Unterstützung der staatlichen Entwicklungsbemühungen zu gewinnen. Dennoch lässt sich in der Programmatik grundsätzlich eine Weiterentwicklung und Differenzierung des Bildungsverständnisses feststellen, die die theoretische Fundierung der Bildungskonzepte einbezieht.This thesis deals with the understanding of education that is applied in programmatic documents of development policy activities within Europe/Austria and development education respectively. A critical analysis of 10 crucial documents on European and Austrian level seeks to point out tendencies and peculiarities that allow conclusions to be drawn about the applied educational concept as well as the function of education in relation to other fields of development policy activities aimed at the public of Europe/Austria. The analysis takes into account the terminology which is applied in the programmatic documents, the positioning of education within the field of development policy activities in Europe/Austria, goals, target groups, methods and pivotal contents. This analysis is based on the theory of selected pedagogical concepts which are relevant to development policy activities in Europe/Austria: Global Learning, Education for Sustainable Development, Intercultural Learning and Peace Education. These educational approaches raise awareness for the interdependence between global developments and the individual environment of the learners by means of participatory, holistic and interdisciplinary methods and aim to empower them to critical awareness and reflection of societal and individual values as well as point out possibilities of participation and action. The results show that there is no uniform comprehension of education within the documents. The critical, open-ended element of education is not consistently taken into account on a programmatic level and education functionalised to trigger support for governmental development measures. Nevertheless a fundamental development and differentiation of the comprehension of education can be detected within the programmes also taking into account the theoretical fundamentals of the pedagogical concepts