Stressregulation im 2. Lebensjahr

Die vorliegende Studie untersuchte den moderierenden Einfluss von 5-HTTLPR, DRD4 und schwierigem Temperament auf den Zusammenhang zwischen postnataler Belastung und der Stressregulation 35 früh- und 30 reifgeborener Kinder im 12. – 30. Lebensmonat. Die Studie widmete sich konkret der Frage, ob 5-HTTLPR, DRD4 und schwieriges Temperament in diesem Zusammenhang als Susceptibility Faktoren im Sinne von Belsky und Pluess fungieren. Die Daten der frühgeborenen Kinder entstammen der Kindlichen Belastungsstudie (KiBela). Diese wurden mit denen der Reifgeborenen verglichen, die im Rahmen der Parenting und Co-Parenting Studie erhoben wurden. Die Datenerhebung fand mittels Hausbesuchen bei den zu untersuchenden Familien statt. Im Zuge dieser Besuche wurden die Eltern gebeten Temperamentfragebögen zu beantworten. Für die Bestimmung der Stressregulation mittels Cortisoltagesprofil, entnahmen die Eltern dem Kind vier Speichelproben innerhalb festgelegter Zeiträume an einem Tag. Die DNA-Erhebung erfolgte an der Universität Wien mittels Wangenabstrich. Zur Bestimmung der postnatalen Belastung wurden Daten der neonatologischen Station der Universitätsklinik Wien herangezogen und analysiert. Bisherige Studien zeigen, dass frühe Belastungen die Stressregulation von Kindern beeinflussen. Ob und wie sich die Stressregulation frühgeborener Kinder der der Reifgeborenen angleicht, ist unklar. Diese Studie bestätigte eine schlechtere Stressregulation der frühgeborenen Kinder im zweiten Lebensjahr. Die Ergebnisse der moderierenden Einflüsse von 5-HTTLPR und DRD4 dieser Studie lassen keine Interpretation zu, da eine stark ungleiche Verteilung der Plastizitätsallele und eine geringe Stichprobengröße die Aussagekraft der Ergebnisse einschränkt. Die Arbeit kann jedoch unter dem Aspekt betrachtet werden, dass sie wichtige methodische und inhaltliche Hinweise für fortschreitende Untersuchungen liefert.The present study examined the moderating influence of 5-HTTLPR, DRD4 and difficult temperament on the relation between postnatal strain and the stress regulation of 35 preterm and 30 full-term children between the age of 12 and 30 months. Concretely the study attends to the question, whether in this context 5-HTTLPR, DRD4 and difficult temperament function as susceptibility factors in the sense of Belsky and Pluess. The data for the preterm children was collected in the context of the pilot study Kindliche Belastungsstudie (KiBela). It was matched with data of full-term children, collected within the Parenting und Co-Parenting study. Data was assessed via home visits as part of which the children’s parents were asked to fill out temperament questionnaires. In order to determine the stress regulation, by use of the diurnal cortisol profile, parents collected for saliva samples at four given daytimes. Cheek cells were collected and DNA genotyping was carried out. DNA was coded for the short/long allel of the 5-HTTLPR and the polymorphism of the DRD4 tandem repeats on the 3rd exon. Further the postnatal strain was quantified by collecting and analyzing data from the neonatal unit of the Universitätsklinik Wien. Preterm children show a flattened cortisol daytime rhythm compared to full-term children. Due to methodological issues and a small sample size no significant moderating effects of 5-HTTLPR, DRD4 and difficult temperament could be found. Nevertheless the results can point out interesting and useful directions of proceeding studies, such as the further investigation of gene-gene interaction in connection with preterm birth or postnatal strain