Gated Residential Developments in Thailand – AltersmigrantInnen zwischen sozialer Interaktion und Exklusion

Die vorliegende Studie untersucht die Zusammenhänge zwischen der Entwicklung und Verbreitung abgeschlossener Wohnkomplexe, so genannter Gated Residential Developments, und der Internationalen Altersmigration anhand des Fallbeispiels der thailändischen Tourismusdestinationen Hua Hin und Cha-am. Basierend auf qualitativen Interviews mit westlichen MigrantInnen, sowie mit ExpertInnen aus dem wissenschaftlichen Bereich und der Immobilienbranche, wurde das soziodemographische und sozioökonomische Profil der MigrantInnen, ihre Aufenthaltssituation, die Rolle der Altenpflege und ihr soziales Umfeld evaluiert. Die spezifischen Merkmale der einzelnen Wohnformen, deren räumliche Verteilung sowie deren Bedeutung für den Immobilienmarkt des Untersuchungsgebietes wurden ebenfalls auf Grundlage einer vorgenommenen Kartierung dargestellt und untersucht. Anhand der dadurch gewonnenen Informationen konnten letztendlich die Wohnsitzpräferenzen der MigrantInnen, der Einfluss der gewählten Wohnform auf die mögliche Integrierbarkeit der BewohnerInnen in die regionale Gesellschaft sowie die infrastrukturelle Entwicklung des Untersuchungsgebietes ermittelt werden. So handelt es sich bei den westlichen MigrantInnen im Untersuchungsgebiet um eine relativ homogene Gruppierung, welche vor allem Gated Residential Developments als Wohnform präferiert. Die Quantität und Qualität der Interaktionen mit der einheimischen Bevölkerung und die Integrierbarkeit der BewohnerInnen hängen stark mit der Art der gewählten Unterkunft zusammen. Die BewohnerInnen von Gated Residential Developments bilden die isolierteste Gruppierung, welche vor allem Kontakt zu ihresgleichen sucht und nur wenig Kontakt zu einheimischen Bevölkerung hat. Die verschiedenen Wohnformen nehmen direkten Einfluss auf die Lebenswelt ihrer BewohnerInnen und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Lage, ihres Klientels, ihrer Form, Größe und Ausstattung stark voneinander. Zwar wird der Altenpflege, den damit womöglich verbundenen Pflegeangeboten und der medizinischen Versorgung im Untersuchungsgebiet seitens der MigrantInnen eine große Bedeutung zugesprochen, eine auf alte Menschen ausgerichtete Infrastruktur sowie ein entsprechendes Angebot ist allerdings bestenfalls in Ansätzen zu erkennen. Insgesamt konnten im Rahmen der Studie für das Untersuchungsgebiet vielfältige Zusammenhänge der Entwicklung von Gated Residential Developments und der zunehmenden Internationalen Altersmigration westlicher MigrantInnen evaluiert, dargestellt und erklärt werden und so leistet diese einen Beitrag zum besseren Verständnis des Migrationssystems der Internationalen Altersmigration nach Thailand