Regionale hotspots der pflanzlichen Biodiversität am Westrand des Biosphärenparks Wienerwald

Diese Arbeit beschäftigte sich neben einer Erhebung der vorliegenden Landschaftsstruktur auch mit der Erfassung möglicher Hotspots der pflanzlichen Diversität in einem vor allem durch Grünland und Ackerbau landwirtschaftlich bewirtschafteten, teilweise terrassierten, am Westrand des Biosphärenparks Wienerwald gelegenen, Gebiet. Dazu wurde in 5 Untersuchungsgebieten, welche über Orthophotos erwählt wurden, die Landschaftsstruktur erhoben und eine selektive Biotopkartierung durchgeführt. Als Ergebnis dieser ersten Kartierungen wurden die Landschaftsstrukturen der 5 Untersuchungsgebiete in Bezug ihrer, insgesamt 644 angetroffenen und unterschiedlich ausgeprägten, Landschaftselemente sowie Hemerobiestufen festgehalten. Im Zuge dieser Kartierung wurden in weiterer Folge 70 subjektiv gewählte Vegetationsaufnahmen von Wiesen, welche die naturschutzfachlich interessantesten Flächen in diesen Gebieten darstellten, nach BRAUN- BLANQUET (1964) erhoben, mittels TWINSPAN klassifiziert und schließlich unter zu Hilfenahme des Standardwerkes „Die Pflanzengesellschaften Österreichs“ Teil I (MUCINA et al. 1993) syntaxonomisch zugeordnet. Das Ergebnis bildeten fünf Pflanzengesellschaften, von denen vier in der Klasse der Molinio- Arrhenatheretea und eine in der Klasse der Festuco- Brometea zu liegen kommen. Die zentrale Fragestellung dieser Diplomarbeit kann unter Einbeziehung der durchgeführten Kartierungen in Bezug auf die vorhandene Landschaftsstruktur sowie ihrer Hemerobie der untersuchten Gebiete insofern beantwortet werden, dass Hotspots der pflanzlichen Diversität in diesen kleinteiligen Agrikulturlandschaften durchaus dokumentiert werden konnten. Diese wurden in Landschaftselementen angetroffen, deren Vegetation den trockenen Wiesen zugeordnet werden kann. Als Hotspots der pflanzlichen Diversität können somit von den insgesamt fünf auftretenden Pflanzengesellschaften, das Pastinaco-Arrhenatheretum, das Ranunculo bulbosi- Arrhenatheretum sowie das Polygala majoris- Brachypodietum, angesehen werden. II Solche Pflanzengesellschaften, welche vor allem auf kleinteiligen zum Teil terrassierten, meist extensiv bewirtschafteten Flächen zu liegen kommen, sind in ihrem Bestand einerseits durch Intensivierungsmaßnahmen oder Flurbereinigungen, im Zuge der Umwandlung von bestehendem Grünland in Acker- oder Bauland, sowie andererseits durch Verbrachung, welche durch Nutzungsaufgabe induziert wird, gefährdet. Somit ist ein Erhalt aus naturschutzfachlicher Sicht in Bezug auf die Biodiversität österreichischer Kulturlandschaften erstrebenswert. Weiters kann aus vegetationsökologischer Sicht festgehalten werden, dass allen Untersuchungsgebieten eine hohe Anzahl von Kleinstrukturen zugewiesen und somit die vorhandene Landschaftsstruktur als gut strukturiert angesehen werden kann. Im Bereich der Hemerobie, welche das Grad der menschlichen Beeinflussung beschreibt, können jene Gebiete, die in den Entwicklungszonen des Biosphärenparks Wienerwald zu liegen kommen, größtenteils als eine, zwar durchaus durch menschliche Tätigkeit beeinflusst aber nicht vollständig verfremdete und somit als naturnahe und erhaltenswerte Kulturlandschaften beschrieben werden