Die Rolle der Stadt in der Regionalentwicklung

Mehr als 70 Prozent der europäischen und 65 Prozent der österreichischen Bevölkerung leben aktuell in urbanen Räumen. Die Bedeutung von Städten nimmt weiterhin zu und der Trend zum Zuzug in die Städte hält an. Europas Städte gelten nicht nur als Zentren von Wirtschaftswachstum, Beschäftigung und Innovation, sondern sind auch Produzenten von Wissen, Technologie und Kultur. Auf der anderen Seite sind Städte aber auch Orte, vor denen Probleme aller Art nicht Halt machen: Soziale Ausgrenzung, Armut, Arbeitslosigkeit, Verkehrsprobleme, Umweltschädigung, Energieknappheit, der Trend zur Suburbanisierung oder auch durch Schrumpfungsprozesse bedingter baulicher sowie sozialer Verfall sind nur einige Herausforderungen, mit denen Städte konfrontiert sind. Die Masterarbeit legt dar, welche Rolle Städte in der Regionalentwicklung spielen, auf welche Weise sie ihr Umland beeinflussen und inwiefern nachhaltige Stadtentwicklung im Rahmen der EU-Kohäsionspolitik gefördert wird. Die methodische Vorgehensweise umfasst sowohl Literaturrecherche als auch Experteninterviews. Ergebnisse zeigen, dass Städte nicht gesondert betrachtet werden können, sondern vermehrt in Wechselwirkung mit ihrem Umland stehen. Sie bilden mit der sie umgebenden Region einen funktionalen Verflechtungsraum, der als Impulsgeber von gesamtregionaler Bedeutung ist. Für die territoriale Entwicklung Europas sind daher vor allem Klein- und Mittelstädte wesentlich. Nachhaltige Stadtentwicklung ist auch für die Europäische Union zu einem zentralen Thema geworden. Im Zeitraum 2007-2013 werden europäische Städte bereits im Rahmen von vielfältigen Programmen der EU-Kohäsionspolitik unterstützt. Auch für die kommende Förderperiode ab 2014 wird die „städtische Dimension“ europäischen Handelns bereits intensiv diskutiert, da Europas Städte bei der Verwirklichung europäischer Zielsetzungen eine Schlüsselrolle einnehmen