Kleinkindliches Bewältigungs- und Peerverhalten in Kindertagesstätte und Tagesmutterbetreuung

In der vorliegenden Arbeit wurden 123 Kinder im Alter von 18 bis 26 Monaten hinsichtlich ihres Stressbewältigungs- und Peerverhaltens in einer außerfamiliären Betreuungssituation untersucht (56 Kinder in einer institutionellen Kindertagesstätte und 67 Kinder in einer Tagesmutterbetreuung). Hierzu wurde das gezeigte kindliche Verhalten (Bewältigung und Aggression) in Abhängigkeit von An- bzw. Abwesenheit von Peers in den beiden Betreuungssituationen geprüft. Zusätzlich wurde die Einflussnahme der Erzieherinnen ebenfalls auf das Bewältigungsverhalten der Kinder, aber auch auf die Peerinteraktion untersucht. In Bezug auf Alter und Geschlecht der Kinder ließ sich zumeist eine Wechselwirkungen erkennen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Tagesmutter tendenziell mehr Einfluss auf die kindliche Bewältigung ausübt und Kinder hier weniger Belastungsverhalten zeigen. Es wird deutlich, dass es ohne anwesende Peers in der Tagesmutterbetreuung häufiger zu explorativem Verhalten und allgemeinem Bewältigungsverhalten kommt. In der Kindertagesstätte hingegen führte die Anwesenheit von Peers eher vermehrt zu externalisierenden Verhaltensweisen und Bindung an Objektbegleitern. Allerdings schienen Peer- Interaktionen hier allgemein harmonischer zu verlaufen. Ebenso stellte sich heraus, dass Kinder hier vermehrt Peerkontakte initiieren, während diese in der Tagesmutterbetreuung häufiger von der Erzieherin eingeleitet wurden. Hier kam es dann auch vermehrt zu Konflikten und Aggressionen, allerdings schritten in beiden Betreuungsformen die Erzieherinnen selten bei einem Peerkonflikt ein. Die Ergebnisse beschreiben eine für Kinder wenig belastende Betreuung durch die Tagesmutter, wobei es bei anwesenden Peers vermehrt zu aggressivem Verhalten kommt. In der Kindertagesstätte hingegen zeigen Kinder zwar allgemein mehr Bewältigungsstrategien, aber auch eine erfolgreichere soziale Interaktion. Die Notwendigkeit einer aufmerksamen und empathischen Erzieherin, sowie einer positiven Integration in die Peergruppe, für das Kind werden somit deutlich.In this paper, 123 children (18 - 26 months) were analyzed regarding their coping strategies and behaviour towards peers in a caregiving situation (56 children in center-based childcare and 67 in a family-based childcare). Children’s behaviour (Coping and aggression) was tested in co-occurrence with Peer presence or absence in the childcare setting. In addition, the caregivers influence on children’s coping strategies and peer interaction was examined. In matters of children’s age and sex, a reciprocal relationship was shown. Results indicate that in family-based care, children require less coping behaviour and the caregiver tend to react more to their distress. Children in family-based care are more likely to explore or show general coping behaviour when peers are absent. On the other hand, children in center-based care tended to act out in an aggressive manner and show attachment to transitional objects when peers were present. Nevertheless, Peerinteraction in this setting seemed to be harmonic. Moreover, children in center- based care initiated more contacts with Peers, whereas in family- based care Peercontacts are often induced by the caregiver. In this setting, children appeared more aggressiv and in conflicts. However, both caregivers hardly interfered with conflictive situations. The results characterize family- based care as a setting of little distress for children, where Peerpresence increases the quantity of aggressive behaviour. In center- besed care, children show more coping behaviour, but also more positive social interaction. The results state children's need for a considerate and emphatic caregiver, in addition to a successful integration in to the Peergroup