Medien- und Kinogeschichte des Pulkautales

In der Diplomarbeit ‘Die Kino- und Mediengeschichte des Pulkautales‘ wird auf die Entwicklung der Kinolandschaft im ländlichen Raum eingegangen. In einem Zeitraum von beinahe 70 Jahren waren 14 Kinobetriebe in der Kleinregion des nördlichen Weinviertels in Niederösterreich angesiedelt. Die Lichtspieltheater waren Wochenendspielstätten in Klein- und Mittelbetrieben. Darunter befanden sich zu Beginn ein wanderndes Unternehmen und einige Saalkinematographen. Auf folgende Kinobetriebe wurde auf Grund ihres langen Bestehens detaillierter eingegangen, das Pariser Ideal Kino des Julius Müllner in Haugsdorf, das Tonkino der Familie Holzer in Seefeld-Kadolz und das Tonkino des Joseph Kopp in Mailberg. Neben dem Aufbau, die Organisation und der Programmierung werden die gesellschaftliche Funktionen eines ‘Dorfkinos‘ aufgezeigt. Durch die Etablierung des Fernsehers ist eine Veränderung der Prioritätensetzung bei der Bevölkerung im ländlichen Raum erkennbar. Die Einflussnahme und Funktion der Medien ist in folgende Bereiche gegliedert. Das Kino wurde als Informationsquelle durch die Wochenschau und für Werbezwecke durch den Einsatz von Glasdias in Verbindung mit ‘Sprechstreifen‘ verwendet. Ein weiterer Aspekt ist das Medium Film, sowohl im Kino als auch in Verwendung als Bildungsfernsehen durch die örtlichen Schulen. Das Medium wurde zur Beeinflussung der Bevölkerung durch diverse staatliche Bildungsprogramme als Propagandamittel eingesetzt. Es wird die Einflussnahme der Gaufilmstelle durch den präzisen Einsatz des Kinos auf die ländliche Bevölkerung beschrieben. In der Nachkriegszeit war ein erneuter ‘Kinoboom‘ zu verzeichnen und die Bevölkerung des Pulkautales integrierte die Aktion ‘ins Kino gehen‘ als festen Bestandteil der Wochenendplanung. Durch die Erhöhung der Mobilität entwickelte sich die gesellschaftliche Dorfordnung. Daraus resultierte das sogenannte Kinosterben der Sechziger-Jahre