Untersuchung einer potentiell schwefelwasserstofffreisetzenden Substanz (MAH 3 HCl) an isolierten Herzmuskelpräparaten und glatter Muskulatur von Meerschweinchen

In Rahmen meiner Diplomarbeit wurde die neu synthetisierte Testsubstanz, MAH 3 HCl, an fünf isolierten Meerschweinorganen (Aorta, Darm, Lungenarterie, Papillarmuskel und rechte Vorhof) pharmakologisch untersucht. Die verwendete Testsubstanz wurde in fünf verschiedenen Konzentrationen von 1 µmol/l, 3 µmol/l, 10 µmol/l, 30 µmol/l und 100 µmol/l untersucht. Die erwartete dilatierende bzw. spasmolytische Wirkung auf die glattmuskulären Organe wurde bestätigt. Bei allen drei Organen (Aorta, Lungenarterie und terminalles Ileum) ist es zu einer starken Abnahme der Kontraktionskraft gekommen und alle drei Organe zeigten sehr niedrige Werte der effektiven Konzentration (Aorta = 12,5, Darm = 9,3 und Lungenarterie 13,7). Der Substanz zeigte eine negativ chronotrope Wirkung auf den rechten Vorhof, die man durch einen Abfall der Schlagfrequenz beobachten konnte. Die effektive Konzentration (EC50) lag bei 48 µmol/l. Am Papillarmuskel zeigte die Substanz MAH 3 HCl einen starken Einfluss auf die Kontraktilität, d.h. eine negativ inotrope Wirkung. Die Kontraktionskraft betrug schon bei erster Substanzzugabe -21,70 ± 6,79 µmol/l. Die effektive Konzentration (EC50) wurde bei 10 µmol/l erreicht. Der Wirkmechanismus wurde an der isolierten Aorta descendens getestet, da die Testsubstanz eine starke Wirkung auf die Aorta gezeigt hat. Als Antagonist wurde Glibenclamid, ein KATP-Kanalblocker in zwei verschiedenen Konzentrationen verwendet. Nach allen durchgeführten Untersuchungen könnte man die dilatierende Wirkung von Testsubstanz MAH 3 HCl durch die Öffnung von ATP-abhängigen Kaliumkanälen erklären