Die Atmosphäre der Aarauerstrasse: Ein empirischer Versuch zu einem vagen Zwischenphänomen

Da kein Abstract des Artikels vorhanden ist, finden Sie hier den Beginn des Artikels: «Ich wähne mich schon nicht mehr in der Stadt, gehe nach Westen, Richtung Stadtrand, verlasse die laute Aarauerstrasse in den Wald hinein, aus der Stadt hinaus. Hier grüsst man sich nun, der ältere Herr zuerst, dann ich: ‹Grüessech›. Ein paar Chalets mit grossen Vorgärten, ein Hügel, dann plötzlich die 50er Jahre-­‐Hochhaussiedlung. Kinder spielen vor dem ‹Café Hallenminigolf›. Auf dem Rückweg zum Bahnhof geht es schnell und plötzlich ist das städtische Gefühl da. Die Restau-­rants und Läden an der Aarauerstrasse tragen keine typisch schweizerischen Namen. Es werden Telefonkarten, Vegi-­‐Köfte und einige neue Haarschnitte verkauft.Olten ist in zwei Stadtseiten geteilt: Das linke, westliche Ufer der Aare, mit malerischer Altstadt und weitherum sichtbaren Kirch-­türmen; und das rechte, östliche Ufer, hinter dem Bahnhof, mit kaum einer ‹offiziellen› Sehenswürdigkeit, dafür mit dem Bahn-­hof, verschiedenen Bildungseinrichtungen, Wohnquartieren und zwei Hauptverkehrsachsen. Eine dieser Verkehrsachsen ist die Aarauerstrasse. Sie führt vom Bahnhof mitten durch das Quartier Bifang – zuerst ein kurzes Stück als verkehrsberuhigte Quartier-­strasse mit dem Namen Alte Aarauerstrasse, später dann als vielbefahrene Kantonsstrasse. Als ich das erste Mal die Aarauer-­strasse entlang ging, veränderte sich die Atmosphäre plötzlich. Ich spürte, wie die Strasse – besonders um den Bifang-­‐Platz herum, das eigentliche Zentrum des Quartiers – anders war als alles, was mir bisher in Olten begegnet war. Plötzlich war da dieses Gefühl – das erste Mal überhaupt in Olten – in einer Stadt zu sein. Dieser spezifischen Atmosphäre der Aarauerstrasse, die mir damals auffiel, möchte ich im Folgenden nachgehen