Die klinische Wirksamkeit eines kolloidalen Silberpräparates auf die Wundheilung und die postoperative Beschwerdesymptomatik nach Weisheitszahnentfernung.

Die Weisheitszahnentfernung gehört mittlerweile zu den häufigsten operativen Eingriffen in der Zahnmedizin. Dennoch bleiben die postoperativen Komplikationen nach der Weisheitszahnentfernung vor allem im Unterkiefer ein Problem. Die Wundheilungsstörungen und die damit verbundenen postoperativen Komplikationen wie Schmerzen, Schwellung und Nachblutungen, treten vorrangig dann ein, wenn die Koagulum-Bildung ausbleibt oder ein gebildetes Koagulum durch Fibrinolyse zerstört wird. Um dem Zerfall vorzubeugen, entwickelte die Coltène/Whaledent GmbH das Produkt Gelatamp®. Der kolloides Silber enthaltende Gelatineschwamm dient u.a. der Prophylaxe von Nachblutungen nach Zahn-Extraktionen. Auch wird er präventiv bei Wundinfektionen verwendet. Die klinische Studie stellte eine prospektive, multizentrische, doppel-blinde, randomisierte, kontrollierte Studie dar und wurde durch zwei Patienten-Fragebögen erweitert. Untersucht werden die Behandlungen und postoperativen Analysen von 16 Patienten. Zusammengefasst konnte bei der Anwendung von Gelatamp®, im Gegensatz zu Gelita Spon® eine Reduzierung des Erythems und der Dehiszenz erzielt werden. Begründet werden kann die Abnahme des Erythems durch den Zusatz des kolloidalen Silbers, da die Silberionen eine Gewebsneubildung anregen und sich positiv auf Wundoberflächen und –ränder auswirken. Die Einarbeitung von kolloidalem Silber in die Gelatinestruktur bietet zwei Vorteile. Zum einen verteilt es sich gleichmäßig in der Alveole und zum anderen verhindert es das Auswaschen des kolloidalen Silbers aus dem Schwämmchen. Der antimikrobielle Effekt kann der Grund für die Reduzierung der Dehiszenz sein, welche eine verzögerte oder sekundäre Heilung beschreibt. Der größte Vorteil von dem kolloidalen Silber in Gelatamp® ist wohlmöglich, dass die Mikroorganismen keine Resistenz bilden. So wirkt es zwar wie ein Breitspektrum-Antibiotikum, jedoch ohne bekannte schädliche Nebenwirkung und ohne bekannte Resistenzbildung. Auch hat es eine leichte Handhabung und kann sowohl in Zahnarztpraxen als auch in Kliniken angewendet werden.. Um wissenschaftlich fundiert belegen zu können, dass Gelatamp® als Gelatineschwämmchen sowohl hämostatisch als auch antibakteriell wirkt, sind weitere Untersuchungen mit einem größerem Patientenkollektiv notwendig, da ein größerer Stichprobenumfang u.a. mit einer höheren statistischen Signifikanz einhergeht und somit aussagekräftigere Erkenntnisse erzielt werden können. Diese Tendenz äußert sich primär in dem Minimieren postoperativer Komplikationen