Liebe Kolleginnen und Kollegen,wie hält es die Soziologie mit dem Krieg? Als Berichterstatterin ist sie zu langsam; die Massenmedien inklusive der sogenannten Sozialen Medien sind mit Bild, Text, Interview und Meinung schneller. Was ihr bleibt, ist die Distanz. Wie wird sie genutzt? Im zweiten Weltkrieg und danach verdankte die Soziologie ihren Ausbau den Aufgaben der Feindbeobachtung und der Auswertung von Stimmungsbildern der Bevölkerung. Aber darüber hinaus? Markus Holzinger legt in diesem Heft dar, dass die Soziologie im Zweifel eher eine Wissenschaft des Friedens als des Krieges ist, obwohl der Krieg so menschlich ist wie der Frieden und Interaktionsmuster der Gewalt genauso beobachtet werden können wie solche des zivilisierten Verhalt...