Hochschulführung in unterschiedlichen Systemkontexten: Eine vergleichende Analyse zu Führungsbedingungen und Kompetenzanforderungen

Die Steuerungsstruktur sowie die Aufbau- und Ablauforganisation einer Hochschule muss das Spannungsverhältnis zwischen der erforderlichen Freiheit von Forschung und Lehre mit den Strategie- und Steuerungserfordernissen der Organisation in einem kompetitiven, dynamischen und von finanziellen Kennzahlen geprägten Umfeld ausbalancieren. Die dafür gefundenen Lösungen im deutschen Hochschulsystem und in den Schweizer Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen unterscheiden sich dabei deutlich. Der Beitrag zeigt anhand eines Vergleichs im Bereich der politischen und behördlichen Steuerung, der Verteilung der Entscheidungsbefugnisse sowie der personellen Strukturen auf, welche Implikationen die unterschiedlichen Modelle auf die Führungsbedingungen sowie die Kompetenzanforderungen an die Führungspersonen haben. Dabei zeigt sich, dass das System der Schweizer Fachhochschulen und Pädagogischen Hochschulen mehr auf die Hochschulmanagementkompetenzen der Führungspersonen vertraut bzw. solche von ihnen fordert, um Entwicklungs- und Strategiefähigkeit zu gewährleisten. Das deutsche System setzt deutlich stärker auf strukturelle Steuerungskomponenten durch formale Vorgaben, um lokale Fehlentwicklungen zu verhindern. Die Frage, in welchem System letztlich mehr Freiraum für Kreativität vorhanden ist und den jeweiligen disziplinären Logiken angepasste Innovationen entstehen, dürfte nur schwer zu beantworten sein.+ ID der Publikation: hslu_48062 + Art des Beitrages: Buchkapitel/Beitrag in Sammelband + Herausgeberschaft: Luzia Truniger + Seiten: 213 - 227 + Sprache: Deutsch + Letzte Aktualisierung: 2018-08-08 10:03:2