Gesundheitsbezogene Hitzeaktionspläne in Deutschland: was unterstützt eine systematische Umsetzung

Hohe Temperaturen und Hitzewellen werden angesichts des Klimawandels in Deutschland zukünftig ein noch stärkeres Gesundheitsrisiko darstellen als bereits heute. Vor allem Ältere, Säuglinge und Kleinkinder, Schwangere, Menschen mit Vorerkrankungen und Personen, die sich im Freien schwer körperlich betätigen, gehören zu den vulnerablen Bevölkerungsgruppen, die es zu schützen gilt. Hitzebedingte Gesundheitseffekte lassen sich mit Vorsorge- und Schutzmaßnahmen weitgehend vermeiden. Solche Maßnahmen werden in gesundheitsbezogenen Hitzeaktionsplänen definiert. Bisher sind umfassende Hitzeaktionspläne in Deutschland noch nicht systematisch umgesetzt und vor allem der Gesundheitssektor ist oft nicht bei der Planung und Umsetzung beteiligt. In Interviews mit Experten aus dem Gesundheitsbereich im Sommer 2021 wurden vor allem gesetzliche Vorgaben, eine finanzielle Ausstattung, ein breites Verständnis der Dringlichkeit und eine Schlüsselrolle des öffentlichen Gesundheitsdienstes als förderliche Faktoren für die Umsetzung von gesundheitsbezogenem Hitzeschutz identifiziert. Seither, auch im Kontext des heißen Sommers 2022, ist das Bewusstsein für Hitzeschutz vor allem auch im Gesundheitssektor gestiegen und neue Ansätze, wie das Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin, wurden initiiert