Wie wirken Geschützte Arbeitsplätze? Wirksamkeit aus der Perspektive von psychisch erkrankten Mitarbeitenden

Die Wirksamkeit von geschützten Arbeitsplätzen für psychisch Erkrankte kann nicht über die Integration in den regulären Arbeitsmarkt gemessen werden, da dies meist eine Ausnahme bleibt und als Ziel von beruflicher Integration zu kurz greift. Die folgende Master-Thesis geht deshalb der Frage nach, welche anderen Kriterien vorhanden sind um Wirksamkeit zu messen. Als förderlich beschriebene Wirkung von Arbeit im geschützten Arbeitsplatz aus der Sicht von Betroffenen mit einer depressiven Störung soll zu diesem Zweck dargestellt und mögliche Wirksamkeitskriterien daraus abgeleitet, formuliert werden. Dafür wurde ein qualitatives Forschungsverfahren angewandt. Die Erkenntnisse aus dieser Untersuchung bestätigen das Vorwissen aus Literatur und Forschung, dass eine förderliche Wirkung im Herstellen von Tages- und Zeitstrukturen, dem Aufbau von sozialen Kontakten und der Verbesserung sowie Erweiterung von persönlichen Ressourcen, insbesondere im Bereich des Selbstwertes und Selbstvertrauens, besteht. Es kann abgeleitet werden, dass die Betroffenen durch die Arbeit im geschützten Arbeitsplatz eine erhöhte Selbstwirksamkeit erleben. Die Verbesserung von Selbstwirksamkeitserwartungen als mögliches Wirksamkeitskriterium wird als Empfehlung diskutiert. Empowerment als Handlungsmodell in der Sozialen Arbeit kann, aufgrund des hohen Stellenwertes der persönlichen Ressourcen, auch in den geschützten Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle einnehmen. Der Erhalt und Aufbau von arbeitsbezogenen Kompetenzen, die als wichtige Kriterien zur Erfolgsmessung durch Forschung und Literatur beschrieben werden, erscheint aus der Sicht der Betroffenen als weniger prioritär. Institutionen mit geschützten Arbeitsplätzen wird empfohlen ihre eigenen intendierten Wirkungen zu prüfen und entsprechende Wirksamkeitskriterien zu definieren. Neben den beschriebenen förderlichen Wirkungen, wurden in den Befragungen Ressourcen und Stressoren umschrieben, die als mögliche Einflussfaktoren von Wirksamkeit erörtert werden. Auf professioneller, institutioneller sowie gesellschaftspolitischer Ebene ist zu kontrollieren, wie förderliche Bedingungen für die erwünschte Wirkung aufgebaut, sowie hinderliche Faktoren, verringert werden können. Die Ergebnisse dieser Untersuchung dienen als Anregung in diese Überlegungen die Perspektive der Betroffenen mit einzubeziehen.+ Code Diss LU: hslusa masa 2018 + Fussnote: Master of Science in Sozialer Arbeit, Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich, 201