Wie gelingt es polyvalenten Sozialdiensten, ihren Aufträgen mit den bestehenden Rahmenbedingungen bestmöglich gerecht zu werden? Eine thesenbasierte Literaturrecherche

Polyvalente Sozialdienste leisten unter erschwerten Rahmenbedingungen Sozialarbeit, da die Arbeitsbelastung in den letzten Jahren zugenommen hat und keine zusätzlichen Zeitressourcen für die Bewältigung der Arbeiten geschaffen wurden. Polyvalente Sozialdienste stehen vermehrt vor der Herausforderung, dass sie in ihrer Arbeit Prioritäten setzen müssen, da sie häufig nicht mehr sämtliche Aufgaben bewältigen können, welche von ihnen erwartet werden. Diese Arbeit befasst sich mit der Fragestellung, wie es Sozialdiensten trotz der bestehenden Rahmenbedingungen gelingen kann, ihren Aufträgen bestmöglich gerecht zu werden. Die vorliegende Master-Arbeit richtet sich in erster Linie an Leitungspersonal und Sozialarbeitende von Sozialdiensten und liefert Grundlagen und Empfehlungen für konkrete Massnahmen. Die Autorin hat aus ihrer Praxiserfahrung drei Thesen entwickelt, welche Massnahmen beinhalten, welche zu einer verbesserten Auftragserfüllung von Sozialdiensten beitragen könnten. Die Thesen beinhalten Optimierungsmöglichkeiten in den Bereichen Handlungsplanung, Beratungsarbeit sowie Aufgabenteilung zwischen Administrativpersonal und Sozialarbeitenden. Die Ergebnisse dieser Arbeit zeigen, dass Sozialdienste sowohl bei der Handlungsplanung wie auch in der Beratungsarbeit und bei administrativen Prozessen aufgrund von fachlichen Kriterien Prioritäten setzen und sich vermehrt von Aufträgen abgrenzen sollten, welche nicht erfüllbar sind. Aus der Master-Arbeit geht hervor, dass Sozialdienste insbesondere in einzelfallangepasste Unterstützungsmassnahmen investieren sollten, da diese Vorgehensweise mittel- bis langfristig zu einer nachhaltigeren und zielführenderen Fallarbeit beiträgt. Gemäss den Ergebnissen sollten Sozialdienste zudem mehr Ressourcen für die Beratungsarbeit und den Aufbau von tragfähigen Beratungsbeziehungen einsetzen, da Aushandlungsprozesse zwischen den Sozialarbeitenden und dem Klientel eine wesentliche Voraussetzung für einzelfallangepasste Vorgehensweisen sind. Es zeigte sich, dass für die Handlungsplanung und Beratungsarbeit ein fachliches sozialarbeiterisches Handeln nötig ist, welches insbesondere eine hohe Orientierung am Klientel sowie eine Stärkung der Prozessorientierung beinhaltet, wobei die gesetzlichen Aufträge und die Zielorientierung miteinbezogen werden müssen. Aus der Arbeit geht zudem hervor, dass Sozialdienste die Arbeitsteilung zwischen der Sozialarbeit und der Administration anpassen sollten, indem das Administrativpersonal mehr administrative Aufgaben sowie die Berechnung der wirtschaftlichen Sozialhilfe übernimmt. Der Praxisbezug dieser Master-Arbeit ist gross, da neben der Literatur mehrere sehr aktuelle Studien, welche bei verschiedenen Sozialdiensten in der Schweiz durchgeführt wurden, einbezogen werden konnten.+ Code Diss LU: hslusa mas sar + NL-Code: NLLUHSA201812 + Fussnote: Master-Arbeit MAS Sozialarbeit und Recht, eingereicht am 03.09.201