Evidenzbasierte Früherkennung und Prävention von LRS im Kindergarten. Wie sieht eine wirkungsvolle Früherkennung und Prävention von LRS im Kindergarten aus und welchen Stellenwert hat sie?

Fröhlich, zuversichtlich und bestens ausgerüstet fliegt der kleine Junge auf dem Umschlag der vorliegenden Arbeit geradewegs in die Welt der Buchstaben. Welche Lehrperson wünscht sich nicht auch, die «eigenen Kindergartenkinder» so in die erste Klasse zu entlassen? Doch leider gehören Schwierigkeiten im Lesen und Rechtschreiben zu den häufigsten Entwicklungsstörungen, die im Kindes- und Jugendalter auftreten können. Oft beeinträchtigen sie auch die Leistungen in anderen Schulfächern und können emotionale und psychische Belastungen bei Betroffenen hervorrufen. Ein komplexes und wechselseitiges Zusammenspiel verschiedener biologischer und kognitiver Variablen sowie Umweltfaktoren scheint Schwierigkeiten im Lesen und Schreiben hervorzurufen. Fest steht, dass evidenzbasierte Früherkennungs- und Präventionsmassnahmen von LRS im Kindergarten für Betroffene kompensatorische Funktion in Bezug auf den späteren Schriftspracherwerb haben. Es stellt sich daher die Frage nach den konkreten Möglichkeiten, bereits im Kindergarten mit betroffenen Kindern wirkungsvoll präventiv zu arbeiten. Für Kindergartenlehrer*Innen und Schulische Heilpädagog* Innen ist dazu der Blick auf jene Kompetenzen zentral, die ein Kind am Ende der Vorschulzeit im Bereich schriftsprachlicher Vorläuferfähigkeiten entwickelt haben sollte. Die vorliegende Entwicklungsarbeit auf der Grundlage einer Literaturrecherche hat es sich zum Ziel gesetzt, für Kindergartenlehrer*Innen und Schulische Heilpädagog*Innen konkrete Handlungsempfehlungen und Gelingensbedingungen für eine wirkungsvolle und nachhaltige Früherkennung und Prävention von LRS im Kindergarten zu erarbeiten und herauszustellen, welche Berechtigung und welchen Stellenwert sie haben