Empowermentprozesse während des beruflichen Wiedereinstiegs: Eine qualitative Untersuchung beruflicher Wiedereinstiegsversuche von Betroffenen mit Psychiatrieerfahrung aufgrund ihrer depressiven Erkrankung

Forschungen zeigen auf, dass sich der Wiedereinstieg nach einem stationären Aufenthalt ins Berufsleben oft schwer gestaltet und die professionelle Unterstützung während dieser Phase sehr wichtig ist, jedoch noch ein hohes Optimierungspotenzial aufweist. Die professionelle Unterstützung in der beruflichen Wiedereingliederung von psychisch erkrankten Menschen ist in der Praxis wie auch Forschung geprägt von einer defizitären und pathologischen Sichtweise, die es aus Sicht der Sozialen Arbeit dringend zu hinterfragen gilt. Die vorliegende qualitative Forschungsarbeit setzt sich bewusst mit positiven Veränderungs- und Bewältigungsprozessen auseinander. Der Fokus liegt auf Empowermentprozessen während des beruflichen Wiedereinstiegs, die durch professionelle Förderungsmöglichkeiten initiiert und unterstützt werden können. Hierzu werden sechs Betroffene, die ihre depressive Erkrankung stationär behandeln liessen, qualitativ befragt. Aus den Auswertungen der Interviews werden Erkenntnisse für professionelle Massnahmen zur Förderung von Empowermentprozessen in den Phasen eines Case Managements gewonnen. Die erhobenen Daten in Verknüpfung mit dem theoretischen Fachdiskurs machen professionelle Förderungsmöglichkeiten auf der individuellen, der strukturellen und der Gruppen- / interaktiven Ebene sichtbar. Als treibende Kraft zur Förderung von Empowermentprozessen kristallisiert sich die Reflexionsfähigkeit der Betroffenen heraus. Optimierungsbedarf wird ausserdem deutlich betreffend der transparenten Kommunikation und der gleichen Ausrichtung der Helfenden, hinsichtlich der Flexibilität der benötigten Hilfen sowie der Aktivierung der Peerunterstützung. Wenn es den professionellen Akteuren der Sozialen Arbeit folglich darum geht, Empowermentprozesse zu fördern, ist eine ressourcenorientierte und professionelle Haltung sowie Unterstützung auf allen drei Ebenen notwendig+ Code Diss LU: hslusa masa + Fussnote: Masterthesis, Master in Sozialer Arbeit, Bern, Luzern, St. Gallen, Zürich, 2016 + NL-Code: NLLUHSA20161