Digitale Geofachdaten in der öffentlichen Verwaltung – Nutzungsfelder, Anforderungen und neue Hindernisse

Digitale Lösungen beim Umgang mit Geodaten in den öffentlichen Verwaltungen sind schon heute kaum noch wegzudenken. Aktuelle Forschungsergebnisse aus qualitativen und quantitativen Befragungen im Rahmen des Forschungsprojekts SARDINE (Universität Leipzig, InfAI Leipzig, HTWK Leipzig) zeigen, dass digitale Geodaten abseits der „klassischen“ Raum- und Stadtplanungsprozesse absehbar in viele Fachprozesse Einzug halten werden. Dabei stellt das Handeln der öffentlichen Verwaltung besondere Anforderungen an die technischen Lösungen hinsichtlich Interoperabilität, Sicherheit und Archivierungsfähigkeit. Die aktuellen empirischen Ergebnisse, die auf einer qualitativen Studie (Expert:innenbefragung) und auf einer quantitativen Studie (Befragung von Vertreter:innen von Landes- und Kommunalverwaltungen im Freistaat Sachsen) beruhen, bieten breite und tiefe Einblicke in die Nutzungspotenziale, aber auch in die Hindernisse für eine noch intensivere Nutzung und Vernetzung digitaler Geodaten in der öffentlichen Verwaltung. Ein bedeutsames Themenfeld stellen etwa Standards dar, deren Fehlen die ämterübergreifende Nutzung behindert. Ebenso ist erkennbar, dass sowohl technische als auch verwaltungsorganisatorische Hinderungsgründe bestehen, was die Wirksamkeit einseitiger technischer Lösungen begrenzt. Im Vortrag werden die Befragungsergebnisse vorgestellt, mit weiteren aktuellen Entwicklungen abgeglichen (z. B. OZG-Verlegung) und eine Systematik vorgestellt, wie eine intensivere und effizientere Nutzung digitaler Geodaten in der öffentlichen Verwaltung befördert werden kann. Daraus leiten sich Politikempfehlungen ab, die kurz vorgestellt werden