Generationenmanagement im Pflegeberuf: Age Diversity in Pflegeteams mit Fokus auf Pflegefachpersonen ab 50 Jahren

Das Gesundheitswesen der Schweiz ist durch den demografischen Wandel mit hohen Herausforderungen konfrontiert. Die steigende Anzahl der älteren Menschen und die damit verbundene Multimorbidität verlangt eine höhere Anzahl an Pflegefachpersonen. Der Pflegearbeitsmarkt setzt sich heute aus der Babyboomer Generation 51 - 65 Jahre, der Generation X 36 - 50 Jahre und der Generation Y der 21 - 35 Jahre zusammen. Diese drei Generationen mit ihren Vorteilen, neustes Fachwissen versus Berufserfahrung, haben die Aufgabe mit ihrer Vielfältigkeit die Patienten optimal zu pflegen. Da der Anteil der über 50 jährigen Pflegefachpersonen ansteigen wird, habe ich mich speziell mit dieser Alters-gruppe auseinandergesetzt. Wissenschaftliche Studien belegen, dass die Arbeitsfähigkeit des Menschen erhalten bleibt, wenn die eigene Gesundheit, die persönliche und betriebliche Wertehaltung, die eigenen Fähigkeiten und die Arbeitsanforderungen, unabhängig vom jeweiligen Alter, ausgeglichen sind. In dieser Masterarbeit überprüfe ich den Nutzen der Mehrgenerationenteams im Gesundheitswesen. Folgende Fragen werden beantwortet: Mit welchen spezifischen Fähigkeiten kann sich ein Mehrgenerationenteam gegenseitig unterstützen? Welche Voraussetzungen müssen vorhanden sein, damit arbeitsfähig und motiviert bis zur ordentlichen Rente gearbeitet werden kann? Wie Leistungs- und Lernfähig sind die über 50 jährigen Mitarbeitenden? Wie kann eine altersgerechte Personalpolitik durch Führungspersonen umgesetzt werden und welche Rahmenbedingungen braucht es dazu? Die Daten für diese Arbeit wurden in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen der Zentralschweiz evaluiert. Nach der qualitativen-narrativen Forschungsmethode wurden sechs Interviews mit Führungs-personen sowie drei Interviews mit Pflegefachpersonen geführt. Auf der strukturellen Ebene wird die Personalpolitik des Luzerner Kantonsspitals beleuchtet. Die Resultate ergaben, dass die Lern- und Leistungsfähigkeit individuell und personenabhängig und nicht nach dem chronologischen Alter zu betrachten ist. Um Mitarbeitende bis zu ihrer ordentlichen Rente an die Einrichtung zu binden, müssen von den Mitarbeitenden und der Institution verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Pflegefachpersonen sollten unabhängig von ihrer intrinsischen Motivation helfen zu wollen, offen sein für Neues und die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen mitbringen. Die Einrichtung sollte die Fort- und Weiterbildungen bis zum 64. Lebensjahr fördern. Der gelebte Generationenrespekt verhilft, dass gemeinsam optimal gepflegt wird. Der Arbeitsaufwand und der Personalschlüssel müssen ausgeglichen sein. Mitarbeitende sollten entsprechend ihrer Lebensphase unterstützt werden, indem Teilzeitarbeit ermöglicht wird. Zu den erforderlichen Führungs-kompetenzen gehören die Wertschätzung und die positive Selbstreflektion mit dem eigenen Alter. Vorliegende Arbeit belegt, dass das integrierte Mehrgenerationen-management sich positiv auf die Arbeitsfähigkeit aller Mitarbeitenden auswirkt.+ Code Diss LU: hslusa mas msg + Fussnote: Masterarbeit MAS Management im Sozial- und Gesundheitsbereich, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit und Wirtschaft, eingereicht am 24. August 201