Prävention von häuslicher Gewalt im Alter: Der Beitrag der Sozialen Arbeit zur Lösung eines tabuisierten Problems

Häusliche Gewalt im Alter ist ein erhebliches und stark tabuisiertes Problem. Neuste Untersuchungen aus Deutschland und Österreich (Thomas Görgen 2009, Josef Hörl 2005) sagen aus, dass zwischen fünf und zehn Prozent aller alten Menschen Erfahrungen mit Gewalt, Misshandlung, Vernachlässigung oder Ausbeutung in ihrem sozialen Nahbereich erleben. Die Dunkelziffer wird um einiges höher vermutet. Um Gewalt wirksam zu vermindern und zu verhindern, müssen ihre Ursachen bekannt sein. Besonders risikoreich sind Abhängigkeiten zwischen Familienmitgliedern, extreme Belastungssituationen in der häuslichen Pflege, ein aggressiver Familienstil in biografisch vorbelasteten Familien sowie intergenerationale Gewaltakte, in welchen Suchtproblematiken oder psychische Erkrankungen vorkommen. Prävention beinhaltet die drei Funktionen der Prävention, der Früherkennung und der Behandlung. Bereits bestehende präventive Angebote zum Thema Gewalt im Alter konzentrieren sich auf die Funktion der Behandlung. Innerhalb der Prävention und der Früherkennung weisen sie jedoch Lücken und Mängel auf. Die starke Geschlossenheit familiärer Systeme behindert die Beobachtung und Einflussnahme von aussen. Deshalb müssen geeignete Früherkennungsinstrumente zur systematischen Anwendung von Beobachtung, Austausch und Frühintervention geschaffen werden. Die Autorinnen beschreiben für die Soziale Arbeit relevante Interventionsempfehlungen im Bereich Prävention und Früherkennung. Damit möchten sie einen Beitrag zur Enttabuisierung, Sensibilisierung und Prävention von häuslicher Gewalt im Alter leisten.+ Code Diss LU: hslusa basa 2011 + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Sozialarbeit, 201