Sozialpädagogische Familienbegleitung (SpF): Situativ - plus - frühzeitig: Eine qualitative Forschung über den Entscheidungsprozess für oder gegen SpF auf Gemeindeebene

Die Erziehung der Kinder stellt heutzutage für viele Eltern eine grosse Herausforderung dar. Ein Unterstützungsangebot für Familien ist die Sozialpädagogische Familienbeglei-tung (SpF). Die Grundidee besteht darin, dass ausgebildete Fachkräfte Familien in ihrem erzieherischen Alltag unterstützen und so die Beziehungs- und Erziehungskompetenzen der Eltern fördern. Die Autorinnen befassen sich mit Entscheidungsprozessen, die im Vor-feld einer SpF-Intervention ablaufen. Mittels Leitfadeninterviews wurde untersucht, was Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger auf Gemeindeebene dazu veranlasst, eine Kostengutsprache für SpF zu sprechen. Weiter war von Interesse, welche Personen und Stellen den Entscheidungsprozess beeinflussen und ob SpF in der Praxis als Frühin-tervention eingesetzt wird. Als Hauptgründe für SpF kristallisieren sich mangelnde Erzie-hungsfähigkeit und elterliche Überforderung mit daraus resultierender Kindeswohlgefähr-dung heraus. Es hat sich gezeigt, dass vielfältige Faktoren den Entscheidungsprozess beeinflussen. Besonders zu nennen sind: die Einschätzungen sowie die Motivation der Eltern, die fachlichen Begründungen der Sozialarbeitenden, die Organisationsstruktur des Vormundschaftswesens und die finanziellen Aspekte. Weiter wird dargelegt, warum SpF selten als Frühintervention eingesetzt wird. Diese Ergebnisse wurden von den Autorinnen mit theoretischen Grundlagen sowie aktuellen Studien in Verbindung gebracht. Sie zeigen damit auf, wie wichtig es ist, familiäre Probleme frühzeitig und situativ abzuklären und eine nachhaltige Interventionsform zu suchen.+ Code Diss LU: hslusa basa 2009 + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Sozialarbeit, 200