Open Access der deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Forschung

Das Poster präsentiert die Ergebnisse einer Publikationsanalyse zum Open-Access-Publizieren der deutschen Wirtschaftsforschung. Vor dem Hintergrund der Verhandlungen von Open-Access-Transformationsverträgen wollten wir wissen, wie sich der Open-Access-Anteil an wirtschaftswissenschaftlichen Artikeln in den Jahren von 2010 bis 2020 entwickelt hat. Auf der Basis von „Dimensions“ haben wir einen bereinigten Datensatz erstellt, der alle Artikel von Wirtschaftsforschenden enthält, die an einer deutschen Einrichtung affiliiert sind. Aus dem Ursprungsdatensatz von „Dimensions“ wurden dabei alle Artikel aussortiert, bei denen es sich entweder um Workingpaper oder um Konferenzbeiträge handelt. Darüber hinaus wurden Artikel aussortiert, die aus sehr fachfremden Journals stammten. Auf diese Weise konnte ein Datensatz generiert werden, der ein plausibleres Bild des Publikationsverhaltens der deutschen Wirtschaftsforschung abbildet, als es mit den reinen Dimensionsdaten möglich wäre. Die Publikationsanalyse zeigt, dass die deutsche Wirtschaftsforschung zunehmend Open-Access (OA) publiziert, wobei der Anteil an OA in der Volkswirtschaftslehre deutlich höher ist, als in der Betriebswirtschaftslehre. Ein genauerer Blick auf die unterschiedlichen „OA-Typen“ zeigt, dass der Anteil von Veröffentlichungen in Gold-OA-Zeitschriften über die Jahre kontinuierlich zugenommen hat. Am auffälligsten ist jedoch, dass nach einer Stagnationsphase in den Jahren 2015-2019 der Anteil an Open-Access-Artikeln von 2019 auf 2020 deutlich zugenommen hat. Dieser Anstieg ist vor allem auf die nationalen „Read-and-Publish-Verträge“ (u.a. „DEAL“) zurückzuführen