Ist die Gesellschaft bereit für das dritte Geschlecht? Philippe Haldimann, Annemarie Khalil-Dolder

Intersexuelle, Zwitter, Hermaphroditen – Begriffe, die für Menschen stehen, deren Geschlecht nicht eindeutig festgelegt werden kann, deren Geschlecht ausserhalb der üblichen Norm männlich/weiblich liegt. Die Intersexualität ist eine angeborene Besonderheit der Geschlechtsentwicklung und wird in Fachkreisen mit dem Begriff disorders of sex development, kurz DSD, benannt. Diese Uneindeutigkeit wird in der westlichen Welt meist dahingehend negiert, dass Ärzte, kurz nach der Geburt eines intersexuellen Kindes, operativ eine Geschlechtszugehörigkeit herstellen. Immer mehr Intersexuelle treten mit ihren Biografien an die Öffentlichkeit und erzählen von ihren psychischen und physischen Leiden, die durch diese Eingriffe ausgelöst wurden. Der deutsche Ethikrat und die nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin (NEK-CNE) haben sich der Thematik angenommen und sind im Februar 2012 beziehungsweise November 2012 mit Stellungnahmen zum Thema Intersexualität an die Öffentlichkeit getreten. Was den Berichten und den Veröffentlichungen auf den diversen Plattformen entnommen werden kann, ist vordergründig der Wunsch der Betroffenen nach mehr Anerkennung in der Gesellschaft. Die Autorenschaft nimmt diesen Wunsch ernst und wagt einen ersten Schritt in die Gesellschaft. Die einfache Frage: «Hat nicht jeder das Recht so zu sein, wie er ist?» ist dabei wegleitend. Diese Forschungsarbeit zeigt auf, dass die Bevölkerung bezüglich Intersexualität eine offene und verständnisvolle Haltung einnimmt, dass sich die Ansichten der Befragten grösstenteils mit den Forderungen der Betroffenen und deren Angehörigen vereinbaren lassen und welche Handlungsfelder sich auf einer Mikro-, Meso- sowie Makroebene eröffnen.+ Code Diss LU: hslusa basa 2013 + Code Diss LU: hslusa bask 2013 + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Sozialarbeit & Soziokultur, 201