Recovery: Ein Konzept für die Soziale Arbeit in der Psychiatrie?: Eine Forschungsarbeit über die Bedeutung von Recovery als Konzept in der Sozialen Arbeit in der Zentralschweizer Psychiatrie

Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht, in welchem Ausmass in den Zentralschweizer Sozialpsychiatrien das Recovery-Konzept von Mitarbeitenden der Sozialen Arbeit angewendet wird. Die Autorinnen haben dieses Konzept in der Praxis der Sozialen Arbeit kennen gelernt und interessieren sich für vertiefte Nachforschungen in diesem Bereich. Die Forschungsfrage lautet: «Wie recovery-orientiert arbeitet die Soziale Arbeit in der Zentralschweizer Sozialpsychiatrie?». Mit der Durchführung und Auswertung einer Interviewstudie haben die Autorinnen diese Leitfrage zu beantworten versucht. Vier weitere Frageaspekte, die sich mit Rückgriff auf theoretische Überlegungen und mithilfe der Auswertung institutioneller Leitbilder beantworten lassen, sind in der Arbeit handlungsleitend. Alle Fragestellungen beziehen sich auf das Recovery-Konzept, die Werthaltungen und die Gesundheitsförderung. Im Theorieteil wird das Recovery-Konzept beschrieben. Da das in der Praxis entstandene Konzept einer einzigen, umfassenden Theorie entbehrt, wurden die ethischen Prinzipien der Sozialen Arbeit, das lösungsorientierte Arbeiten, das Empowerment, die Partizipation, die Salutogenese nach Aaron Antonovsky und die Alltags- und Lebensweltorientierung nach Hans Thiersch als theoretische Zugänge gewählt. Im Methodenteil werden die Wahl der Methoden und der Stichprobe eingehend begründet und das Forschungsdesign beschrieben. Die Autorinnen haben zwölf Experteninterviews durchgeführt. Alle Befragten sind professionelle Sozialarbeitende, die in ambulanten oder stationären zentralschweizerischen Sozialpsychiatrien arbeiten. Die Hälfte der interviewten Personen ist der Ansicht, dass ihre Institution recovery-orientiert arbeitet. Vier Personen denken, dass ihre Institution teilweise recovery-orientiert arbeitet und zwei konnten ihre Institution bezüglich dieses Aspekts nicht bewerten.Die Autorinnen befinden, dass der Grossteil der Institutionen eine recovery-orientierte Herangehens- und Arbeitsweise hat. Jedoch wird das Potenzial der Recovery-Perspektive, insbesondere bei der Förderung von Hoffnung, Zuversicht und Optimismus, aus Sicht der Autorinnen noch nicht gezielt ausgeschöpft.+ Code Diss LU: hslusa basa 2010 + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Sozialarbeit und Soziokultur 2010 + NL-Code: NLLUHSA20101