Schulsozialarbeit und schulische Sexualaufklärung: Qualitative Erhebung möglicher Formen des (nicht)Miteinbezugs der Schulsozialarbeit in die schulische Sexualaufklärung

Schulische Sexualaufklärung in der Deutschschweiz ist Aufgabe der Lehrpersonen, wird jedoch in der Praxis unterschiedlich gehandhabt. Welche Rolle die Schulsozialarbeit dabei spielt wird in der Literatur erwähnt, jedoch nicht konkret beschrieben. Die Autor*innen Tanja Christen und Noah Eugster erläutern mittels Literatur die Entstehungshintergründe, Ziele, Leistungsbereiche und Definitionen von Schulsozialarbeit in der Deutschschweiz. Sie beschreiben die Rahmenbedingungen schulischer Sexualaufklärung auf europäischer, nationaler und regionaler Ebene, den Lehrplan 21 und was ganzheitliche Sexualaufklärung bedeutet. Mittels qualitativer Interviews mit sechs Schulsozialarbeitenden werden die Rollen der Lehrpersonen, der Schulsozialarbeit, der Schulleitung sowie von externen Fachstellen erörtert. Des Weiteren wird der (nicht)Miteinbezug der Schulsozialarbeit und eine Bewertung dessen aufgezeigt. Die induktive Auswertung zeigte, dass der Miteinbezug stattfindet und eine durch Einflussfaktoren wie Handlungsbedarf, individuelle Profilbildung, eigene Persönlichkeit und vorhandene Ressourcen gegebene Diversität verschiedener Formen der Rollenverteilung vorzufinden ist. Regional angepasste, rollenklärende Konzepte fördern die Qualität schulischer Sexualaufklärung. Sie können einen Miteinbezug der Schulsozialarbeit in der schulischen Sexualaufklärung im Klassensetting sowie als Beratungsangebot oder in der Schulentwicklung beinhalten. Qualitätssichernd wirken Austauschgefässe, die Beteiligung der Schulsozialarbeit an der Schulentwicklung, sowie spezifische Weiterbildungen in Sexualaufklärung für Schulsozialarbeitende.+ Code Diss LU: hslusa bask + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Studienrichtung Soziokultur, 2022 + NL-Code: NLLUHSA20220