Kirche nahe am Menschen: Ein Beitrag der Soziokulturellen Animation an das soziale Engagement der Kirchen

Die Volkskirchen in der Schweiz verlieren jährlich zehntausende Mitglieder, die Zahl der Konfessionslosen nimmt zu. Dies, obwohl das Interesse an Spiritualität nicht grundsätzlich rückläufig ist. Trotzdem zeigt eine Untersuchung des Nationalfonds (Michael Marti, Eliane Kraft & Felix Walter, 2010), dass gerade die sozialen Dienstleistungen der Kirchen, die Diakonie, von der gesamten Bevölkerung als wichtig bewertet werden. Diakonie ist eine Kernaufgabe aller Kirchen und sieht sich als Ausdruck des christlichen Glaubens. Ein Vergleich zwischen Diakonie und Soziokultureller Animation zeigt, dass es auf der Handlungsebene viele Gemeinsamkeiten gibt. So handeln beide hauptsächlich lokal, subsidiär, häufig präventiv und oft in Zusammenarbeit mit Freiwilligen. Daraus leitet sich die Frage ab, welchen Beitrag die Soziokulturelle Animation zum sozialen Engagement der Kirchen leisten kann. Beide Berufe handeln an den Brennpunkten des gesellschaftlichen Wandels. Anhand des Handlungsschemas der Modernisierung (Hans van der Loo & Willelm van Reijen, 1992) und Untersuchungen aus den Kirchen werden gesellschaftliche Trends vorgestellt, welche das soziale Engagement der Kirchen beeinflussen. Hier setzen die Beiträge der Soziokulturelle Animation zur Diakonie an und schlagen basierend auf den Funktionen und den Interventionspositionen der Soziokulturellen Animation eine veränderte handlungsleitende Haltung für die Diakonie vor. Die Diakonie muss sich demnach bewusster und konsequenter an den Bedürfnissen und der Lebenswelt der Menschen orientieren, muss in Beziehungen investieren, ihre Beteiligungsstrukturen überdenken und sich mit den veränderten Motiven von freiwilligen Mitarbeitenden auseinander setzen.+ Code Diss LU: hslusa bask 2012 be + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern - Soziale Arbeit, Ausbildungsgang Soziokultur, 201