Kinder- und Jugendpsychiatrie am Anschlag?! Eine Forschungsarbeit zur Versorgungslage der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Solothurn

Weltweit sind ungefähr 10-20% der Kinder und Jugendlichen von psychischen Problemen betroffen. Die Tendenz ist steigend. Auch in der Schweiz werden steigende Inzidenz- und Prävalenzzahlen beobachtet. Deshalb war die Nachricht über die Schliessung der stationären Einheit der Kinder- und Jugendpsychiatrie im Kanton Solothurn für viele überraschend. Die folgende Arbeit von Ivana Kendjel geht deshalb der Frage nach, welche Erfahrungen Professionelle der Sozialen Arbeit in der Begleitung von psychisch belasteten Kindern und Jugendlichen machen und wie diese (nach der Neuorganisation der Solothurner Spitäler) unterstützt werden können. Um diese Frage zu beantworten, wird erklärt, was es bedeutet im Kindes- und Jugendalter psychisch belastet zu sein. Für die Erklärung wurden zwei sozialarbeiterische Ansätze ausgewählt. Um einen Einblick in die Praxis zu erhalten, wurden zwei Professionelle der Sozialen Arbeit mittels Leitfadeninterviews gefragt, welche Bedürfnisse psychisch Belastete haben und wie diese aufgefangen werden. Die Ergebnisse sind eine Bewertung zur aktuellen kinder- und jugendpsychiatrischen Versorgungslage im Kanton Solothurn. Es wird ersichtlich, dass die Kinder- und Jugendpsychiatrie ihre Angebote den Möglichkeiten den psychisch belasteten Kindern und Jugendlichen anpasst. Sie bietet eine breite Palette an ambulanten, teilstationären und – in Kooperation mit den ausserkantonalen Partnern – stationären Hilfen an. Jedoch sind die Plätze begrenzt, was zu langen Wartezeiten und zu späten Zuweisungen führt. Insbesondere in diesen Situationen sollte für die optimale Begleitung der Betroffenen vermehrt mit der Sozialen Arbeit, welche präventiv sowie behandelnd wirkt, gearbeitet werden.+ Code Diss LU: hslusa basp + Fussnote: Bachelor-Arbeit, Hochschule Luzern – Soziale Arbeit, Studienrichtung Sozialpädagogik, 2022 + NL-Code: NLLUHSA20220