Die Entstehung negativer Emotionen

Die vorliegende Abhandlung stellt ein neues Modell zur Beschreibung negativer Emotionen vor. Das Emotionsmodell basiert auf einer einzigen, vom Individuum auch körperlich erfahrbaren, unangenehmen Elementaremotion (UE). Diese unangenehme Unruhe wird im Individuum automatisch sowohl durch physische als durch acht logische Detektoren aktiviert. Die logischen Detektoren lösen die unangenehme UE beim Eintritt von klar definierten und für das Individuum (potentiell oder tatsächlich) ungünstigen oder gefährlichen Umständen aus. Zu letzteren zählen die Behinderung der Zielerreichung, Bedrohung, Missachtung, Vorteile von anderen Individuum, die Verminderung des eigenen Gesundheitszustandes, ungünstige fremde und eigene Verhaltensweisen und die Wahrnehmung aversiver Objekte. Die Signale dieser logischen Detektoren bilden die Grundbausteine, aus welchen sich negative Emotionen primär zusammensetzen. Die UE drängt das Individuum, gemeinsam mit automatisch aufkommenden Gedanken, zu einem geeigneten Verhalten. Das Modell lässt sich auch aus evolutionärer Perspektive schlüssig erklären. Mit einem ähnlichen Ansatz für positive Emotionen wird die Beschreibung aller Emotionen möglich. Beide Modelle machen zahlreiche psychologische Phänomene verständlich (unter anderem die Entstehung des fundamentalen Attributionsfehlers) und verbessern die Analyse, die Erklärung und das Verständnis von Emotionen in entscheidender Weise