Das Verhältnis zwischen professioneller Sozialer Arbeit und Laienbehördentätigkeit in der wirtschaftlichen Sozialhilfe des Kantons Zürich: Eine qualitativ-empirische Analyse

Die Sozialhilfe in der Schweiz gerät regelmässig in politische Kontroversen und unter Legitimationsdruck. Ausgehend von der These, dass der Grund dafür in der Verflechtung zwischen Politik und Sozialhilfe auf der Kommunalebene zu suchen ist, wird die Frage aufgeworfen, wie Sozialarbeitende und Laienbehördenmitglieder im Kanton Zürich ihre Zusammenarbeit wahrnehmen und welche Auswirkungen diese auf die Tätigkeit der Sozialarbeitenden bzw. das Arbeitsfeld der Sozialhilfe hat. In theoretischer Betrachtung werden dazu Bezüge zum Professionalisierungsdiskurs Sozialer Arbeit, zum Habitus- und Feldkonzept Bourdieus sowie zur Rollentheorie hergestellt. Im empirischen Teil wurden vier Gruppendiskussionen mit Sozialarbeitenden bzw. Laienbehördenmitgliedern durchgeführt und nach der inhaltlich strukturierenden qualitativen Inhaltsanalyse ausgewertet. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen eine funktionierende Zusammenarbeit, welche durch Ambivalenzen geprägt ist. Zentrale Themen sind Kämpfe um Zuständigkeit und Deutungshoheit sowie die fragliche Legitimation von Laienbehörden in der Sozialhilfe. In der Folge werden deren Abschaffung sowie ein durch den Autor konstatierter grundlegender Reformbedarf in der Sozialhilfe diskutiert.+ Code Diss LU: hslusa masa + Fussnote: Master of Science in Sozialer Arbeit, Bern, Luzern, St. Gallen, 2021 + NL-Code: NLLUHSA20210